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Naturnahe Gärten

Grüne Inseln im Alltagsgrau

Trostlose Steinwüsten oder kleine Paradiese?

Die Wirklichkeit in deutschen Gärten sieht so aus: Kurzer Rasen und trister Schotter prägen vielerorts das Einheitsgrün. Fein säuberlich geharkt und farblich sortiert, ist in dieser aufgeräumten Einöde für wachsende Vielfalt kein Platz. Naturnahe Gärten sind dagegen kleine Paradiese. Sie sind Heimat für wilde Tiere und Menschen gleichermaßen. Hier wächst die Natur nach ihren eigenen Regeln und wird nur behutsam in ihre Schranken gewiesen. Wilde Ecken wechseln sich mit Blumeninseln und vielfältigen Gemüsebeeten ab. Sie bilden ein buntes Mosaik. Summende Brummer, zwitschernde Nestbauer und bummelnde Bodenhocker sind hier herzlich willkommen.

Garten-Wissen

3,6 Mio.

Menschen besitzen in Deutschland einen Garten.

3,9 Mrd.

Euro geben die Deutschen jährlich für ihre Gartenpflanzen aus.

440 km²

groß sind alle Kleingärten zusammengerechnet.

17 h

verbringen Gartenbesitzer:innen pro Woche an der frischen Luft.

42 %

der Gartenbesitzer:innen würden gern mehr Zeit in ihrem Garten verbringen.

Was bedeutet naturnah gärtnern?

Bunt und vielfältig bieten naturnahe Gärten unzähligen Tieren und Pflanzen eine neue Heimat. Frei nach dem Motto: Leben und leben lassen beginnt hier der Naturschutz direkt vor der Haustür. Dabei verleiht die fortschreitende Zerstörung intakter Lebensräume den kleinen Naturparadiesen immer mehr Bedeutung. Zusammengenommen so groß wie alle deutschen Naturschutzgebiete vereint, haben unsere Gärten ein gigantisches grünes Potenzial.

 

Buchtipps

Dr. Hannes Petrischak, Biologe & Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz in der Heinz Sielmann Stiftung, begeistert nicht nur mit spannenden Insekten-Webinaren. In seinen Büchern teilt er mit Ihnen sein Expertenwissen anschaulich und leicht verständlich.

Lieber was auf die Ohren?

Hannes Petrischak zu Gast bei ZWEIvorZwölf

Andrea Gerhard vom Nachhaltigkeitspodcast ZWEIvorZwölf spricht mit Hannes Petrischak über sein Buch. Sie erfährt, dass ein Garten oder ein Balkon zu jeder Zeit ein Entdeckungsort für die kleinen Wunder der Natur ist und warum wir Wespen nicht anhauchen sollten, wenn sie uns mal wieder im Spätsommer am Kuchentisch nerven. Außerdem geht es um Veränderungen der heimischen Natur durch den Klimawandel. Freuen Sie sich auf viele nachhaltige Tipps zum Artenschutz im Garten!

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Gärten für die Zukunft

Gärten sind eine wertvolle grüne Infrastruktur für Natur und Mensch. Sie können eine maßgebliche Wirkung gegen den Klimawandel entfalten. Gärtner:innen müssen ihre Gartenpraxis anpassen, wenn ihre Gärten fit für den Klimawandel sein sollen. Die Bodenbearbeitung und die Bewässerung sollten an trockene Sommer und milde Winter angepasst werden.

  • Richtig mulchen. Mulchmaterial verhindert das Austrocknen und die Erosion des wertvollen Gartenbodens. Außerdem wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht und Unkraut unterdrückt.

  • Robuste Pflanzen auswählen. Die Auswahl von Saatgut und Stauden wird sich ändern. Eine große Rolle werden in der Zukunft alte Obst- und Gemüsesorten spielen, die die genetische Anpassung an bestimmte Klimaeffekte bereits in sich tragen.

  • Richtig gießen. Beim Gießen gilt grundsätzlich: Weniger ist mehr. Lieber einmal intensiv gießen als zu oft nur oberflächlich. So lernen die Pflanzen, sich Wasser aus tieferen Erdschichten zu besorgen.

Schotter raus, Leben rein!

Legen Sie los! Es lohnt sich, den Garten naturnah zu gestalten. Gärten sind unsere Rückzugsorte, lassen Kreativität zu und fordern Geduld ein. Daran wachsen wir. Neben all den Arbeiten, die im Garten erledigt werden müssen, dürfen wir uns hier auch entspannen. Planen Sie genügend Zeit für Beobachtungen ein. Vom Garten und seinen Bewohnern kann man für das Leben lernen. Unsere Gartentipps und das praktische Tierwissen unserer Fachleute unterstützt Sie dabei. Viel Spaß beim Lesen!

 

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