© Heinz Sielmann Stiftung

Heinz Sielmann – Der Entdecker

Wie alles begann...

Dass ein Heranwachsender eine Leidenschaft für das Leben der schnepfenartigen Wiesenvögel entwickelt, dürfte selbst vor 100 Jahren schon ziemlich ungewöhnlich gewesen sein. Nicht für den jungen Heinz Sielmann: Die frühen Ausflüge mit seinem Vater in die Natur waren der Grundstein einer lebenslangen Passion. Schon während seiner Schulzeit studierte und fotografierte er das Leben der Vögel und traf bald darauf auf Unterstützer und Mentoren, die seine Begabung erkannten und förderten.

1917

Geburt am 2. Juni in Rheydt (seit 1975 Stadtteil von Mönchengladbach)

1924

Umzug der Familie nach Königsberg in Ostpreußen

1934

erste Tierfotografien

Jugend in Königsberg (1924 – 1938)

Junger Heinz steht am Spektiv in einer Dünen-Landschaft© Heinz Sielmann Stiftung

Den Großteil seiner Kindheit verbrachte Heinz Sielmann im ostpreußischen Königsberg. Fasziniert von der rauen Ostseeküste unternahm er schon in jungen Jahren zahlreiche Ausflüge in die Natur. Neugierig erkundete der Entdecker mit Fernglas und Bestimmungsbuch die heimische Tierwelt – zuerst in Begleitung seines Vaters und später auf eigene Faust. Seine Beobachtungen dokumentierte er in akribischen Aufzeichnungen und ersten Fotografien. Vor allem die schnepfenartigen Wiesenvögel weckten sein Interesse. Über sein zeitintensives Hobby vergaß der junge Forscher allerdings oft die Schule. Als er zur Überraschung seiner Eltern 1938 das Abitur bestand, schenkten sie ihm seine erste Filmkamera, eine Ciné-Kodak Special.

1937

in den Herbstferien Mitarbeit an der Vogelwarte Rossitten auf der Kurischen Nehrung,

erste Vorträge in Rossitten und Königsberg

1939

Wehrdienst

1941

Beurlaubung vom Wehrdienst zum Studium der Biologie in Posen (Poznán) bis 1942

Bewegte Studienzeit (1939 – 1947)

Nahaufnahme Heinz Sielmanns, auf seiner Hand sitzt ein Falke© Heinz Sielmann Stiftung

Nach zweijährigem Wehrdienst begann der wissbegierige Heinz Sielmann 1941 sein langersehntes Studium der Biologie. Doch die Freude währte nicht lange. Bereits nach vier Semestern drohte dem Studenten der Einzug an die Ostfront. Dank seiner filmischen Leistungen blieb ihm dieses Schicksal allerdings erspart. Stattdessen reiste der Nachwuchsfilmer im Auftrag der Wehrmacht nach Kreta. Mehrere Monate lang dokumentierte er die Tiere der Insel mit der Kamera und entkam so dem Kriegsgeschehen. 1945 geriet Heinz Sielmann in Kriegsgefangenschaft, kehrte aber 1947 unversehrt nach Deutschland zurück.

1944

Dreharbeiten auf Kreta als Angehöriger der Wehrmacht

1945

Kriegsgefangenschaft und Verlegung nach Kairo, danach nach London

1946

Bearbeitung des Filmmaterials von Kreta in London für eine dreiteilige Dokumentation

Lebenslanger Forscherdrang

Irenäus Eibl-Eibesfeldt und Heinz Sielmann mit Filmequipment vor einem künstlichen Hamsterbau© Heinz Sielmann Stiftung

Ab 1947 drehte Heinz Sielmann im Auftrag des FWU Instituts für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht rund 30 Unterrichtsfilme für Schulen. Dafür arbeitete der Pionier mit verschiedenen Forschungsinstituten zusammen. Seine tierischen Protagonisten filmte er vor allem in künstlich nachgebauten Biotopen. Die einmaligen Aufnahmen vom bis dahin verborgenen Privatleben der Tiere zogen zahlreiche Zuschauer in ihren Bann und machten den Tierfilmer weltweit bekannt.

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