Neben einem Ring der Beringungszentrale Hiddensee erhalten die Adler einen zweiten, der mit guter Optik auch am freilebenden Tier abzulesen ist.
„Diese Ringe sind wie ein Personalausweis. Mit Hilfe der Ringe erfahren wir sehr viel über die individuellen Lebensläufe der Fischadler, über ihr Lebensalter, dass sie bruttreu sind, wir erfahren aber auch eine ganze Menge über Ansiedlungsstrategien in neuen Brutgebieten.“ erklärt Uli Simmat, Projektmitarbeiter in Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen.
Ein weltweites Netz von Beringungszentralen garantiert den internationalen Austausch von Ringablesungen. So gelangen auch Meldungen von beringten Fischadlern aus dem afrikanischen Winterquartier zu den hiesigen Beringern. Diese Wiederfunde geben Auskunft über Zugstrecken, Winterquartiere und vieles mehr aus dem Alltagsleben der Vögel.
Die Vogelberingung für wissenschaftliche Zwecke wurde erstmalig in größerem Umfang von dem Thüringer Ornithologen Johannes Thienemann auf der Vogelwarte Rossitten (heute Rybatschi) auf der Kurischen Nehrung eingeführt. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts gewann er mit dieser Methodik neue Erkenntnisse zum Vogelzug, die seinerzeit einzigartig waren. Noch heute ist die Beringung von Vögeln ein wichtiger Bestandteil der Ornithologie. .