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Der Wachtelkönig ist zurück

Ein Wachtelkönig ruft aus dem hohen Gras einer Feuchtwiese hervor.© Sebastian Hennigs

Der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig wurde das letzte Mal vor 20 Jahren in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide gehört. Jetzt hat Dr. Hannes Petrischak von der Heinz Sielmann Stiftung den markanten Ruf des Vogels erstmals wieder vernommen und aufgezeichnet.

Der Biologe und Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz bei der Heinz Sielmann Stiftung erklärt: „Crex crex lautet der wissenschaftliche Name des Wachtelkönigs und so ähnlich klingt auch sein Ruf. Zur Balzzeit ruft der Vogel nachts ab 22 Uhr bis in die frühen Morgenstunden, oft stundenlang.“ Hat der Wachtelkönig ein Weibchen gefunden und sie beginnt mit der Brut, lässt er stattdessen tagsüber seinen knarrenden Ruf erklingen und grenzt damit sein Revier gegen Artgenossen ab.

Hier können Sie die Aufnahme des Wachtelkönigs selber anhören.

Feuchtwiesen mit hohem Gras sind ideal für den Wachtelkönig

Mit seinen langen Beinen und dem gelbbraunem Federkleid sieht der seltene Vogel der Wachtel ähnlich, gehört aber nicht wie diese zu den Hühnervögeln, sondern zur Familie der Rallen. Auf feuchten Wiesen und Weiden fängt er seine Nahrung. Dazu gehören vor allem Insekten wie Schnaken, Libellen, Fliegen und auch kleine Frösche. Das Weibchen legt bis zu 19 Eier in eine gepolsterte Mulde am Boden. Im hohen, dichten Gras extensiv bewirtschafteter Feuchtwiesen lebt die Rallenart gut geschützt. Doch solche Flächen, die selten gemäht oder behutsam beweidet werden, sind rar geworden – und mit ihnen der scheue Vogel.

Zuletzt vor zwanzig Jahren dokumentiert

Vogelexperten hatten seinen Ruf letztmals im Jahr 2004 im Ferbitzer Bruch und auf den Ferbitzer Wiesen zur Brutzeit gehört und dokumentiert. Doch dann war 20 Jahre lang nichts von ihm zu hören. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hatte die schlechte Lage für den Wachtelkönig, auch Wiesenralle genannt, noch verschärft. Der feuchte Lebensraum war zu trocken geworden.

Der regenreiche Winter 2023/24 hat die Lage entscheidend verbessert. Die Kleingewässer sind nach fünf trockenen Jahren wieder aufgefüllt, die Wiesen sind wieder nass und das Gras steht hoch. Ideale Bedingungen für Vögel, Amphibien und andere feuchtigkeitsliebende Tier- und Pflanzenarten.

Landschaftspflegemaßnahmen wirken

Zudem hat die Heinz Sielmann Stiftung in den vergangenen Jahren durch spezielle Landschaftspflegemaßnahmen die Bedingungen für wasser- und feuchtigkeitsliebende Arten deutlich verbessert. Seit dem Jahr 2017 wurden ehemals offene Flächen etappenweise wieder freigestellt und verlandete Kleingewässer ausgeräumt. So kommen mehrere positive Faktoren dem Wachtelkönig und anderen Arten zugute. Rohrweihe, Bekassinen, Kiebitze und Rothalstaucher haben sich in diesem Jahr ebenfalls in dem Feuchtgebiet wieder zum Brüten niedergelassen, nachdem sie in den trockenen Jahren verschwunden waren.

Mehr über Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide erfahren Sie hier.

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