Unter den nachgewiesenen Libellenarten befand sich auch die extrem seltene und zum ersten Mal im Landkreis nachgewiesene Gabel-Azurjungfer[1]. Ebenfalls selten und als „stark gefährdet“ gilt in Baden-Württemberg die Gemeine Binsenjungfer[2]. Eine Weitere gefundene Rote-Liste-Art war die gefährdete Kleine Pechlibelle[3]. Beide Arten sind bereits mit dem Status „Vorwarnliste“ versehen.
Erfolgreiche Arbeit im Biotopverbund
„Wir sind von der Vielzahl der Libellenarten positiv überrascht“, sagt Julia Brantner, Leiterin der Sielmanns Biotopverbünde in der Bodensee-Region. „Immerhin sind es mehr als ein Drittel der in Deutschland insgesamt vorkommenden Arten. Für uns ist das grundsätzlich ein wichtiger Beleg, dass wir mit unseren Biotopen einen sehr wertvollen Beitrag für die biologische Vielfalt liefern. Solche Ergebnisse sind eine große Motivation für unsere weitere Arbeit.“
Unter den übrigen ungefährdeten Libellenarten befanden sich zum Beispiel die Glänzende Smaragdlibelle, das Kleine Granatauge und die Frühe Adonislibelle[4].
Besondere Auszeichnung
Bereits 2021, nur ein Jahr nach der Fertigstellung des Weihers, entdeckten Fachleute im Ruhestetter Ried den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling[5]. Dieser stark gefährdete Tagfalter besitzt einen komplexen und damit durch Veränderungen im Lebensraum anfälligen Lebenszyklus.
2022 zeichnete die Architektenkammer Baden-Württemberg den Heinz-Sielmann-Weiher mit dem Prädikat „Beispielhaftes Bauen“ aus. In der Begründung lobte die Jury die Gestaltung des wertvollen Biotops als eine „Ode an die Natur“.
Mehr über die Arbeit der Heinz Sielmann Stiftung in der Bodenseeregion.
Mehr Informationen über die "Luftakrobaten" bietet der kostenlose Naturführer „Libellen“.
[1] Coenagrion scitulum
[2] Lestes sponsa
[3] Ischnura pumilio
[4] Somatochlora metallica, Erythromma viridulum und Pyrrhosoma nymphula
[5] Maculinea teleius