Die Jury um Markus Müller, Präsident der Architektenkammer, hob hervor, dass sich der Heinz-Sielmann-Weiher als gelungenes landschaftsarchitektonisches Werk wie selbstverständlich in seine Umgebung einfügt. Mit der Gestaltung dieses wertvollen Biotops sei ein wichtiger und wohltuender Kontrapunkt zu Maisfeldern und Biogasanlagen gesetzt, mit wünschenswerter Leuchtturmwirkung zur Nachahmung. Eine Ode an die Natur und ein gelungener kleiner Beitrag gegen die globale Erwärmung.
Dr. Heiko Schumacher, Bereichsleiter Biodiversität der Heinz Sielmann Stiftung, freut sich: „Nur ein Jahr nach der Fertigstellung des Weihers und den umliegenden Flächen, konnte unter anderem der stark gefährdete Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nachgewiesen werden. Er steht in Baden-Württemberg auf der Roten Liste für gefährdete Arten und ist somit ein besonderer Indikator für ökologisch hochwertige Lebensräume.“
Projekt für Besucher:innen zugänglich
Die Biotopfläche hat eine Gesamtgröße von 1,35 Hektar und liegt zwischen den Gemeinden Wald und Herdwangen-Schönach im Landkreis Sigmaringen. Dort, zwischen den Landstraßen L194 und L195, fand nach mehrjähriger Plan- und Bauphase des rund 7.000 Quadratmeter großen Weihers Ende 2020 die Eröffnung im Naturschutzgebiet Ruhestetter Ried statt. Die Fläche bietet seit ihrer Fertigstellung strukturreichen Lebensraum für Amphibien, Insekten, Reptilien und Vögel. Dadurch sorgt das Projekt für eine ökologische Aufwertung der Region, indem es Lebens- und Rückzugsraum zugleich ist. Besucher:innen finden eine Schautafel vor, die über das Projekt und die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten informiert.
Ausstellung zeigt Preisträger:innen
Bereits seit über 30 Jahren sucht die Architektenkammer nach Architektur, die Leben schafft. Sie will damit zeigen, es sind nicht vorrangig die Mittel, die zählen, sondern geistiger Input und Engagement. Interessierte dürfen sich gern in einer Ausstellung im Foyer des Landratsamtes Sigmaringen davon überzeugen.