Die Bürgermeisterin von Gingst, Gerlinde Bieker, nahm in Anwesenheit des Parlamentarischen Staatssekretärs für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, Heiko Miraß, das naturnah angelegte Kleingewässer feierlich entgegen.
Miraß zeigte sich begeistert über das Projekt: „Ich freue mich, dass die Insel Rügen mit der Renaturierung des Wehnerteiches in Gingst wieder ein Stück natürlicher und ursprünglicher geworden ist. Das ist gut für alle, die hier bei uns auf der Insel leben und das hilft, den besonderen Reiz zu erhalten, den unsere Gäste lieben und für den sie immer wieder gerne herkommen.“
Die Renaturierung des Teichs wurde im Rahmen des BiotopVerbund-Projekts „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“ umgesetzt. Rügen ist mit dem Teilprojekt „InselBiotope – Kleingewässer als Trittsteine im Biotopverbund auf der Insel Rügen“ eine von bundesweit drei beteiligten Modellregionen. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.
Ort der Ruhe und schützender Lebensraum zugleich
Vielfältige Kleingewässer gehörten in früheren Zeiten zum typischen Ortsbild von Gingst. Allerdings sind sie spätestens seit den 1950er Jahren massiv zurückgegangen. Historische Aufnahmen vom Wehnerteich zeigen diesen noch in dreifacher Größe. Daher war Bieker dieses Projekt ein besonderes Anliegen: „Ich empfinde es als großes Glück,dass wir den Teich in der Dorfmitte bewahren und die weitere Verlandung aufhalten konnten“, sagte sie.
Ohne die Unterstützung der Heinz Sielmann Stiftung und der planerischen und finanziellen Hilfe von außen wäre das Projekt allerdings nicht umsetzbar gewesen, betonte Bieker: „Der historische Wehnerteich findet wieder die verdiente Aufmerksamkeit als Ort der Ruhe für seine Besucher und als Schutzbereich für Pflanzen und Tiere.“ Weiterhin ergänzte sie: „Mit der Teilnahme am BiotopVerbund-Projekt leistet die Gemeinde Gingst einen wichtigen Naturschutzbeitrag, auf den wir sehr stolz sind“.
Zusammenführung von Tourismus und erlebbarem Naturschutz
Sebastian Koesling, Vorstand des Landschaftspflegeverbands Rügen e. V., hob hervor: „Als Landschaftspflegeverband ist es unser Ziel, für unsere Einheimischen und auch den Tourismus eine erlebbare Natur mit intakten Ökosystemen zu sichern. Dafür ist es unabdingbar, Maßnahmen für den Biotopverbund umzusetzen, um dem akuten Artenschwund entgegenzutreten.“
Er schätze das Engagement und die gute, enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde sehr und hoffe, „damit eine Inspiration für andere Akteure zu sein und einen Anstoß für ein artenreicheres Rügen geben zu können.“
Biotope müssen untereinander verbunden werden
In seiner Grußbotschaft sprach Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Sielmann Stiftung, allen Beteiligten seine Anerkennung aus. Er sieht in dem gelungenen Projekt die Möglichkeit, diesen Erfolg in andere Regionen zu transferieren und folglich überregional weitere Maßnahmen zu etablieren. Dabei betonte Brickwedde: „Die Initiierung und Realisierung neuer Biotopprojekte sind sehr wichtige Punkte, jedoch ist die Vernetzung vieler Einzelbiotope essenziell für den Erfolg eines bundesweiten Biotopverbunds. Daher möchten wir die anderen Kommunen und Landkreise aufrufen, sich ebenfalls zu engagieren.“
Mehr Informationen über das BiotopVerbund-Projekt, den Modellregionen in Niedersachsen und Bayern, Broschüren und eine Planungshilfe finden Sie hier: