Andreas Krüger, Christoph Janssen und Winfried Sträter forschen als interessierte Bürger und Ortschronisten ihrer Gemeinden Dallgow und Groß Glienicke seit vielen Jahren unter anderem zur Geschichte der Döberitzer Heide, ehemals Truppenübungsplatz Döberitz. Sie haben die Idee und das Konzept zu der Ausstellung ausgearbeitet.
Aus ihren umfangreichen Archiven und ihrer jahrelangen Forschung zu den Orten rund um das militärische Gelände haben sie auf neun doppelseitigen Stellwänden Bilder und Texte zu verschiedenen Orten zusammengefasst. Zu diesen Orten gehören unter anderem das Olympische Dorf von 1936, der Flugplatz des sogenannten „Roten Baron“ von Richthofen oder das Offizierskasino im Alten Lager, heute Neu-Döberitz. Die Heinz Sielmann Stiftung hat Fotos und Texte zum Wirken der Naturschutzstiftung in den vergangenen 20 Jahren beigesteuert.
Vom Truppenübungsplatz zur Naturlandschaft
Auf der Döberitzer Heide übte schon Friedrich der Große seine „schiefe Schlachtordnung“ mit 44.000 Soldaten. Ab 1895 nahmen die Truppen von Kaiser Wilhelm II. die Landschaft dauerhaft für militärische Übungen in Beschlag. Die Verbindungen zwischen den Dörfern rund um die Döberitzer Heide wurden damit gekappt und die Bewohner der Dörfer Döberitz und Ferbitz mussten ihre Häuser und Hofstellen aufgeben. Die Dörfer verfielen.
Bis zu Beginn der Neunziger Jahre wurde das große Gelände militärisch genutzt, zuletzt von der sowjetischen Armee. Zurück blieb ein in weiten Teilen munitionsbelastetes Gelände, das für die landwirtschaftliche Nutzung oder Besiedlung nicht mehr taugte. Unterdessen hatten sich aber seltene Tier- und Pflanzenarten die Döberitzer Heide erobert, der Artenreichtum war enorm, wie Naturschützer:innen schon seit den 80er Jahren beobachtet hatten.
Dies überzeugte auch den Tierfilmer und Naturschützer Heinz Sielmann, als er mit seiner Frau Inge die Döberitzer Heide besuchte. 2004 erwarb die Heinz Sielmann Stiftung diese einzigartige Landschaft vor den Toren Berlins und sicherte sie so nachhaltig für den Naturschutz. Was vor 20 Jahren begann, findet seinen vorläufigen Höhepunkt in der Eröffnung des komplett sanierten Naturerlebniszentrums (NEZ) in Elstal am 15. März 2024. Das Gebäude, ein ehemaliger Panzerausbildungsschießstand der sowjetischen Streitkräfte, wurde zunächst vom Naturschutz-Förderverein Döberitzer Heide e.V. genutzt. 2014 hat die Heinz Sielmann Stiftung das Gebäude erworben.
Zum 20-jährigen Jubiläum der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide hat die Stiftung das Gebäude innen vollkommen neu gestaltet. Von außen hat es seine markante Bauform behalten. Eine moderne multimediale Ausstellung im Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum stellt das Thema Biodiversität in der Döberitzer Heide in den Mittelpunkt und richtet sich an Naturinteressierte aller Generationen. Auch hier wird die Ausstellung „30 Jahre Konversion rund um die Döberitzer Heide“ demnächst Station machen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 15. März 2024 im Einkaufszentrum „Havelpark Dallgow“ zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.