„Eine nachhaltige Wiederbewaldung ist eine essentielle Lebensgrundlage für die Menschen in Äthiopien. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Partnerschaft das Thema Mensch und Natur im Einklang weiterentwickeln können“, sagt dazu Dr. Sebastian Brandis, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe. „Neben der Verbesserung der Lebensumstände für die Menschen werden wir mit den geplanten Maßnahmen auch die Natur in unserem Projektgebiet Wogdi deutlich stabilisieren“, so Brandis weiter.
Michael Beier, Geschäftsführender Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung zu der Kooperation: „Man sollte im Naturschutz nicht mehr nur lokal denken. Am Beispiel der Zugvögel kann man sehen, wie wichtig es beispielsweise für die Störche ist, ein intaktes Winterquartier in Afrika zu haben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Stiftung Menschen für Menschen. Die Organisation ist seit über 35 Jahren erfolgreich in Äthiopien tätig und verfügt über viel Erfahrung in der Wiederbewaldung großer Flächen.“
Die Zusammenarbeit der Stiftung Menschen für Menschen und der Heinz Sielmann Stiftung setzt dabei auch deutliche Signale. Das stärkere Engagement und die Zusammenarbeit innerhalb der Zivilgesellschaft für ein Engagement in Afrika ist ein durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und den Bundesverbands Deutscher Stiftungen (BVDS) schon länger geforderter Schritt. Das Wiederbewaldungsprojekt in der äthiopischen Region Wogidi ist eines der ersten Ergebnisse in der bundesweiten Stiftungslandschaft mit Blick auf Kooperation und Wirkung.
Über die Region Wogdi
Die äthiopische Region Wogdi liegt rund 580 Kilometer nordöstlich von Addis Abeba in der South Wollo Zone im Regionalstaat Amhara. Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe setzt dort seit 2013 Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen um. Rund 96 Prozent der 150.000 Einwohner leben dort in ländlichen Gegenden auf einer Höhe zwischen 1.100 und 2.850 Metern.
Starke Abholzung und Überweidung haben den Boden in Wogdi stark erodiert und ausgelaugt. Neben dem Bau von Gabionen und Steinwällen zur Landrückgewinnung und dem Bau von Terrassierungen ist deshalb die Wiederbewaldung der Region notwendig, um die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort wiederherzustellen und nachhaltig zu sichern. Die Stiftung wird in den nächsten Jahren mindestens 150 ha mit vorwiegend einheimischen Bäumen bepflanzen. Diese sind robust und gedeihen gut unter den lokalen Bedingungen. Durch den integrierten Ansatz und das Prinzip der Hilfe zur Selbstentwicklung wird die lokale Bevölkerung zum Schutz des Waldes selbst entscheidend beitragen.