„Das neue Biotop ist eine äußerst gelungene Kooperation zwischen der Stadt Göttingen, der Heinz Sielmann Stiftung und Sartorius. Es schafft einen natürlichen Lebensraum für seltene Vogel- und Amphibienarten, fördert damit die Artenvielfalt und erhöht als Ausflugsziel zugleich die Lebensqualität in der Region Göttingen“, erklärte Sartorius-Vorstandschef Dr. Joachim Kreuzburg anlässlich der Eröffnung.
„Die Zusammenarbeit von Stadt, Sartorius und Heinz-Sielmann-Stiftung unterstreicht, wie gut unterschiedliche Kompetenzen im Sinne des nachhaltigen Naturschutzes genutzt werden können“, unterstrich Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt. Die Stadt Göttingen habe sich die biologische Vielfalt auf die Fahnen geschrieben. Biotope sollen erhalten und weiterentwickelt werden. „Das setzen wir jetzt im Süden der Stadt mit dem Feuchtbiotop gemeinsam um“, so Broistedt, die sich bei allen Beteiligten für deren Engagement bedankte.
„Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Kooperation zwischen Sartorius, der Stadt Göttingen und der Heinz Sielmann Stiftung, streben wir auch für die Zukunft weitere gemeinsame Projekte hier vor Ort an“, sagte der Stiftungsratsvorsitzende der Heinz Sielmann Stiftung Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde und lobte zusätzlich die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen anderen Beteiligten.
Sartorius hat die Investition für die Schaffung des Biotops in Höhe von mehr als einer Million Euro übernommen. Die Fläche für das Biotop hat die Stadt Göttingen gestellt, die auch zukünftige Pflegemaßnahmen übernimmt.
Flächen dürfen sich selbstständig entwickeln
Die von der Heinz Sielmann Stiftung koordinierten Baumaßnahmen auf dem zuvor intensiv genutzten Ackerland begannen im August 2021. Während der mehrmonatigen Bauphase wurden die Flächen so vorbereitet, dass sich dort ein Auenwald entwickeln kann, unter anderem mit Erlen, Weiden und Pappeln. Zudem wurden Flutrinnen, Mulden und Senken angelegt. Als Rückzugsraum für Insekten und Amphibien gibt es mehrere temporäre Flachwassertümpel und einen Weiher.
Mittelfristig sollen sich Teile des Biotops auf natürliche Weise weitgehend selbstständig entwickeln, andere dagegen durch eine extensive landwirtschaftliche Beweidung als Grünland gepflegt werden.
Beobachtungspunkte für Naturbegeisterte
Die Gestaltung des Biotops soll nicht nur Tieren und Pflanzen zugutekommen - für die Besuchenden wurde eine Beobachtungsplattform und ein Holzsteg errichtet. Zudem informieren fünf Tafeln über die Leine, ihre Auenbereiche und die Biotop-Landschaft.
Tiere nehmen Lebensraum bereits an
In dem noch jungen Biotop wurden bereits Paare von Flussregenpeifern und Rebhühnern gesichtet. Das ist besonders erfreulich, da die Zahl der Flussregenpfeifer in Niedersachsen merklich zurückgegangen ist. Auch die Rebhuhn-Population ist weiter rückläufig und der Fortbestand erheblich bedroht. In diesem Zusammenhang kommentierte Dr. Brickwedde: „Langfristig erhoffe ich mir für uns alle einen Naturschutz, der nicht nur einfach reagiert, sondern präventiv agiert. Denn, und das möchte ich mit Nachdruck festhalten, Naturschutz bedeutet auch, uns Menschen und unsere Lebensgrundlagen zu schützen.“
Mehr über die Biotop-Projekte der Heinz Sielmann Stiftung erfahren Sie hier.