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3. März ist Welttag des Artenschutzes: Mehr Hummeln – mehr Obst und Gemüse

Deichhummel Bombus distinguendus an Blüte auf Nahrungssuche© Hannes Petrischak
Heidehummel Bombus jonellus© Hannes Petrischak

Hummeln fliegen schon bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius. Damit sind sie unter allen Bienenarten einzigartig. Als Bestäuberinsekten haben Hummeln deshalb eine große Bedeutung. Die menschliche Abhängigkeit vom Artenschutz wird bei dieser Artengruppe besonders deutlich. Der 3. März ist Tag des Artenschutzes und soll daran erinnern, dass das Verschwinden jeder Art letztlich auch die menschlichen Lebensgrundlagen gefährdet.

Hummeln gehören zu den Wildbienen. Unter den etwa 585 Wildbienenarten in Deutschland gibt es 41 Hummelarten. Davon ist schon die Hälfte gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

 

Ohne Hummeln geht’s nicht

Dabei sind Hummeln oft bekannter als viele anderen Wildbienenarten. Ihr plüschiges Aussehen und ihre Friedfertigkeit machen sie bei vielen Menschen beliebt. Die attraktiven und robusten Insekten fliegen schon ab 3 °C, vertragen sogar leichtere Niederschläge und sind bis zu 18 Stunden lang unterwegs. Durch ihren langen Rüssel und ihre kräftige Gestalt können Hummeln dabei Pflanzen bestäuben, die für andere Bestäuberinsekten aufgrund ihres Blütenbaus nur schwer erreichbar sind, zum Beispiel Taubnesseln. Da sieht man Erdhummeln schon im März reichlich fliegen.

 

Wer Gemüse anbaut, hat Hummeln ebenfalls gern im Garten oder auf dem Acker. Sie bestäuben durch ihre Vibrationssammeltechnik Nachtschattengewächse wie Tomaten und Kartoffeln effektiver als Honigbienen. Auch gelten Hummeln als wichtigste Bestäuberinsekten für Klee. Beim Anfliegen von Blüten erzeugen Hummeln mit ihrer Flugmuskulatur Vibrationen, die die Pollen aus den Staubgefäßen herausschütteln und die Hummeln einstäuben.

 

Gefährdete Hummeln

Am auffälligsten sind im zeitigen Frühjahr die Königinnen der Dunklen Erdhummel, die als häufiger Kulturfolger nicht gefährdet ist. Von den weiteren 40 Arten in Deutschland stehen allerdings etwa die Hälfte inzwischen auf der Roten Liste, davon gelten drei Arten bundesweit als verschollen oder ausgestorben: Alpenhummel, Berghummel und Cullumanushummel.

 

Als stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht gelten Samthummel, Mooshummel, Obsthummel und Deichhummel. Bei diesen und weiteren gefährdeten Arten wie Heidehummel und Grashummel spielt die stetige Verschlechterung oder Vernichtung ihrer Lebensräume eine entscheidende Rolle. Streuobstwiesen, Heideflächen und offene Landschaften, die nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, sind in den vergangenen 50 Jahren in großem Ausmaß verschwunden. Selbst die verbliebenen Flächen leiden oft unter hohen Nährstoff- oder Pestizideinträgen, zunehmender Austrocknung oder dem Verlust geeigneter Nahrungspflanzen und Nistplätze.

 

Warum brauchen wir die Vielfalt der Arten?

Nicht alle Hummelarten mögen dieselben Blüten. Viele von ihnen bevorzugen besondere Pflanzengattungen oder -familien. Ohne die „passenden“ Hummeln werden diese Pflanzen weniger bestäubt. Andererseits haben ohne bestimmte Pflanzen die spezialisierten Insekten nicht genug Nahrung. Viele langrüsselige Hummelarten sind beispielsweise auf blütenreiche Wiesen angewiesen, auf denen reichlich Rotklee wächst. Es bestehen stets zahlreiche wechselseitige Abhängigkeiten zwischen Pflanzen- und Insektenarten, und Verluste wirken sich schnell auf weitere Akteure im Nahrungsnetz aus, etwa Vögel. Der Verlust einer Insektenart beeinflusst also stets andere Arten negativ. Das große System der Natur ist wie ein Netz, das zunehmend löchriger wird. Die Regenerationsfähigkeit des Gesamtsystems lässt nach, und das gefährdet unsere Lebensgrundlagen wie sauberes Wasser, fruchtbaren Boden und saubere Luft.

 

3. März ist Welttag des Artenschutzes

Der Welttag des Artenschutzes erinnert an das Washingtoner Artenabkommen, das am 3. März 1973 unterzeichnet wurde. Er soll auf das große Artensterben aufmerksam machen, das seit Jahrzehnten die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten bedroht. Der Verlust von Bestäuberinsekten mit negativen Auswirkungen auf unsere Ernährung ist ein besonders einleuchtendes Beispiel dafür. Umso wichtiger sind Rückzugsgebiete, wie sie die Heinz Sielmann Stiftung in ihren Biotopverbünden und Naturlandschaften schafft und pflegt.

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