Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und der Erhalt der Natur als unsere eigene Lebensgrundlage sind die drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Die Heinz Sielmann Stiftung setzt dies seit 25 Jahren erfolgreich um. Am 2. Juni 1994, dem 77. Geburtag von Heinz Sielmann, gründeten der berühmte Naturfilmpionier und seine Frau Inge die gleichnamige Heinz Sielmann Stiftung. Bereits einen Tag zuvor, am 1. Juni 1994, wurden die Stiftung und ihre Ziele erstmals der Öffentlichkeit im Berliner Zoo präsentiert. Heinz Sielmann sagte damals selbst: „Die überwältigende Resonanz bestärkte mich, meine neue Aufgabe mit Leben zu füllen, und mit meinen Anliegen für die Stiftung, richtig zu liegen. Zum Ziel meiner Stiftung habe ich das Resümee meines lebenslangen Schaffens in der Natur gewählt: Naturschutz als positive Lebensphilosophie.“ Heinz Sielmann hatte auf seinen weltumspannenden Reisen auch gesehen, wie der Mensch die Natur zerstört. So wurde er vom Naturfilmer zum Naturschützer. Jetzt kehrt die Stiftung in den Berliner Zoo zurück, um ihr 25-jähriges Bestehen zu feiern.
Starker Rückhalt in der Bevölkerung
Eine aktuelle Umfrage der EU-Kommission ergab, dass 98 % der Deutschen denken, dass es in der Verantwortung der Menschen läge, die Natur zu schützen. 97 % sagen, biologische Vielfalt sei wesentlich für den Klimaschutz und trage zur Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen bei. Wissenschaftliche Ergebnisse, wie aus der Krefelder Studie oder dem Weltbiodiversitätsrat, erzeugen Volksbegehren und Schülerproteste, sowie eine gesellschaftliche Stimmung, die politisch wahrgenommen wird. Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter hielt in ihrer Festrede zum Jubiläum fest: „Das Bewusstsein für Artenschutz ist in der Bevölkerung angekommen.“ Dazu hat die starke zivilgesellschaftliche Arbeit von Nichtregierungsorganisationen wie der Heinz Sielmann Stiftung in den letzten Jahrzehnten maßgeblich beigetragen.
Ideen stiften zum Nachahmen an
Seit 25 Jahren setzt die Heinz Sielmann Stiftung deutschlandweit erfolgreiche Naturschutz- und Artenschutzprojekte um. Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft wurden langfristig erprobt. Die bestehenden Angebote sind Blaupausen für weitere Projekte. Nach insgesamt 15 Jahren Projektlaufzeit hat sich etwa Sielmanns Biotopverbund Bodensee zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Der Nachbarlandkreis Ravensburg hat sich bereits „anstiften“ lassen und setzte die Idee des Biotopverbundes dort um. In Nordbayern wird zurzeit der nächste Biotopverbund geplant. Die neuen oder aufgewerteten Landschaftselemente wirken wie ein Auffangnetz für Tier- und Pflanzenarten. Im Zusammenspiel mit einer klugen Nutzungsstrategie in der Agrarlandschaft könnte der Artenschwund in der Kulturlandschaft aufgehalten werden. Positive Trends zeichnen sich im Biotopverbund Bodensee deutlich ab.
Verantwortung für europäische Schutzgebiete
Häufig springen zivilgesellschaftliche Akteure auch dort ein, wo Verwaltungen oder Politik Verantwortung übernehmen müssten. In Sielmanns Naturlandschaften in Brandenburg bewahrt die Stiftung 12.700 Hektar Fläche für den Naturschutz. Ein Großteil der Gebietskulisse ist als FFH-Gebiete nach europäischem Recht geschützt. Für sie gilt ein sogenanntes Verschlechterungsverbot. Durch ein umfangreiches Management der Flächen erfüllt die Stiftung die Aufgaben des Landes, die wertvollen Lebensräume zu bewahren.
Stiftung trägt Ziele von Heinz und Inge Sielmann in die Zukunft
Zur Stiftungsgründung im Jahr 1994 sagte Heinz Sielmann: „Ich bin ein Leben lang in der Natur tätig und setze mich leidenschaftlich für ihre Erhaltung ein. Jeder Mosaikstein, den ich für den Naturschutz setzen kann, ist für mich eine beglückende Bereicherung, ein Zugewinn an Lebensqualität. Dieses Bewusstsein möchte ich möglichst vielen Menschen weitergeben.“ So wurde das Naturerleben weiterer zentraler Stiftungszweck. Die Stiftung betreibt das Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen nahe dem niedersächsischen Duderstadt. In Brandenburg empfängt das Natur-Erlebniszentrum Wanninchen Schulklassen, Kindergartengruppen und Einzelbesucher. Alle Umweltbildungsangebote bauen im Sinne des Stifterehepaar auf den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf. Auch nach dem Tod der Stifterin Inge Sielmann im März, fühlt sich die Stiftung weiterhin verpflichtet, Menschen für Natur zu begeistern. Die aktuellen Herausforderungen im Natur- und Klimaschutz nutzt die Stiftung als Motor für Innovation. Mit einer starken Orientierung entlang der 17 Ziele für Nachhaltigkeit der Vereinten Nationen bleibt sie zukunftsfähig.