Hummeln können kein Fett als Energiereserve speichern und anders als Honigbienen legen sie kaum Vorräte an. Das führt dazu, dass sie bereits nach wenigen Tagen ohne Futter sterben. Darum ist es so wichtig, dass sie bis zum Herbst ununterbrochen Nahrung finden. Häufige Mahd, Überdüngung, Grünlandumbruch und Entwässerung zerstören einst blütenreiche Wiesen, sodass insbesondere seltenen Hummelarten das Futterangebot fehlt.
Hinzu kommt die klimawandelbedingte Verschiebung der Jahreszeiten, die die Saison des Blütenangebots verändert. Viele Pflanzen blühen früher als noch vor einigen Jahren, im Spätsommer ist das Nektarangebot stark reduziert. Ferner gibt es einen grundlegenden Mangel an Nektar, da immer mehr blühende Wildkräuter wie Rotklee, Löwenzahn und Taubnessel perfekten Rasenflächen und ökologisch unnützen Zierpflanzen weichen müssen. So sind im Herbst Silberlinden häufig eine der letzten Nahrungsquellen und locken so viele Hummeln an, dass ihr Nektar nicht für alle reicht. Ganze Hummelvölker drohen zu sterben, noch bevor die Jungköniginnen eine Chance haben, sich für die Winterstarre vorzubereiten.