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Zukunft der Biodiversitätsberatung auf der Grünen Woche diskutiert

Murnau-Werdenfelser-Rinder grasen auf der Pupplinger Au.© Holger Spiering/www.bodenseefotografie.de

Bei der Umsetzung biodiversitätsfördernder Aktivitäten in der Landwirtschaft wird immer deutlicher, dass es für mehr Biodiversität praktikabler Förderangebote und unbürokratischer Beratung bedarf. Doch wie kann die Beratung weiterentwickelt werden? Foto: Pixabay.com

Diese Frage bildete die Grundlage eines Workshops, zu dem die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und der ExpertenDialog Biodiversität und Landwirtschaft gemeinsam auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin eingeladen haben. „Unser Ziel war es, die bei verschiedenen Akteuren aus Landwirtschaft, Beratung und Verwaltung vorhandene Erfahrungen mit der Beratung und Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen zusammenzuführen“, erklärt Heiko Schumacher, Heinz Sielmann Stiftung und Vertreter des ExpertenDialogs. 

Biodiversitätsberatung muss wirtschaftlich sein 

75 Teilnehmende diskutierten in dem Workshop über den aktuellen Stand, Erfahrungen und Perspektiven der Biodiversitätsberatung landwirtschaftlicher Betriebe. „In Deutschland gibt es inzwischen viele unterschiedliche Ansätze. Mit den verschiedenen Förderbausteinen kann zukünftig noch mehr zielgerichtete Beratung realisiert werden“, so Jan Freese von der DVS. Die Teilnehmenden erarbeiteten Vorschläge zur Weiterentwicklung von Vertragsangeboten und von Angeboten zur Förderung einer Biodiversitätsberatung. Sie kamen zu folgenden Ergebnissen: 

  • Es müssen kontinuierliche Strukturen, Kapazitäten und Finanzausstattung auf politischer Ebene für die Biodiversitätsberatung weiterentwickelt werden.
  • Zielvorgaben für die Beratung sind notwendig – eine differenzierte Betrachtung je nach Methode, Auftraggeber und Beratungsintensität ist notwendig, um eine sinnvolle Messbarkeit zu ermöglichen.
  • Die zwischenmenschlichen Aspekte der Biodiversitätsberatung müssen mit einbezogen werden – eine Vertrauensbasis zwischen Berater und Landwirt ist zwingend erforderlich, sodass die bestmögliche Lösung für jeden in Abhängigkeit der Betriebsspezifika gefunden werden kann.
  • Die Wirtschaftlichkeit der Biodiversitätsberatung muss gegeben sein, wobei auch der gesellschaftliche Aspekt einen immer höheren Stellenwert ein nimmt.

„Es war sehr positiv zu erleben, wie die unterschiedlichen Interessensgruppen gemeinsame Ergebnisse erarbeitet haben“, so Hubertus Paetow, Vorstand der Deutschen Landwirtschaft Gesellschaft (DLG). „Es wurden Umsetzungshindernisse in der Praxis identifiziert, Anforderungen an praktikable Vertragsangebote formuliert und fortschrittliche Rahmenbedingungen für eine erfolgversprechende Förderung von Beratungsanbietern entwickelt.“ Auch Thomas Gäbert, Landwirt aus Trebbin, ist nach der Veranstaltung positiv gestimmt: „Es war ermutigend zu sehen, dass in vielen Bundesländern, und auch bei vielen Landwirten, in Eigenregie die Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen als wichtig angesehen wird. Nun muss sichergestellt werden, dass wir deutschlandweit praktische, umsetzbare, wirtschaftliche Lösungen für die Beratung entwickeln. Eine Veranstaltung wie diese ist ein guter Start“. 

Im nächsten Schritt wird der ExpertenDialog Biodiversität und Landwirtschaft die Ergebnisse nutzen, um ein Empfehlungspapier zur Biodiversitätsberatung in Deutschland zu entwickeln. Eine Zusammenfassung der Veranstaltung wird demnächst unter www.netzwerk-laendlicher-raum.de/biodiversitaets-beratung veröffentlicht. 

DVS – ländliche Räume stärken 

Ländliche Entwicklung bedeutet, die Lebensbedingungen in ländlichen Räumen nachhaltig zu verbessern, Dörfer, Landschaften und Regionen zu stärken, Umwelt- und Naturschutz voranzutreiben sowie Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen. Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung macht sich für diese Themen stark.

ExpertenDialog Biodiversität und Landwirtschaft 

Der ExpertenDialog Biodiversität und Landwirtschaft wurde von der BASF SE im Februar 2014 ins Leben gerufen und trifft sich in der Regel zweimal jährlich. Er vereinigt Fachleute verschiedener gesellschaftlicher Akteure aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft. In einem fach-übergreifenden Austausch verfolgen sie das Ziel, die Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft voranzubringen. Mehr unter www.expertendialog.org

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