Der ungewohnte Anblick hat ein Ende: Langsam fließt wieder Wasser in den Eichholzbeek. „In wenigen Wochen wird der Teich seinen üblichen Wasserstand erreicht haben“, sagt Dr. Maude Erasmy von der Heinz Sielmann Stiftung. Sie hatte im vergangenen November die Winterung des Eichholzbeeks vorgenommen. „Diese naturschutzfachliche Maßnahme war dringend nötig, um die Wasserqualität des Teichs zu verbessern“, erklärt Erasmy.
Seltener Kammmolch in der Nähe gesichtet
Am Grund des Teichs hatte sich eine dicke Schicht von Faulschlamm abgesetzt, die unter anderem das Wachstum von Wasserpflanzen verhinderte. Diese bilden eine wichtige Lebensgrundlage für Amphibien und andere Wasserlebewesen. Erst im vergangenen Frühjahr wurde in Sielmanns Biotopverbund Nette der bedrohte Kammmolch gesichtet. „Wir hoffen nun, dass der Teich durch die Maßnahme ein attraktiver Lebensraum für Amphibien wie den Kammmolch wird“, sagt Erasmy.
Molche sind bereits sehr früh im Jahr aktiv: Sobald die Temperaturen am Boden ständig bei wenigen Grad über Null bleiben, suchen die Tiere ihre Laichgewässer auf. Der bislang milde Winter könnte dafür sorgen, dass sie schon bald auf Wanderschaft gehen.
Permanente Pflege nötig
Der Eichholzbeek bei Rhüden wurde 2003 künstlich angelegt. Der Teich dient für Wasserlebewesen als Trittstein in der Landschaft: Dämme zum Hochwasserschutz hatten deren Wasserhaushalt zuvor verändert. „Wenn der Teich nicht aufmerksam gepflegt wird, würde er verlanden“, so Erasmy: „Das Austrocknen über den Winter ist eine möglichst schonende Methode, um den Gewässergrund zu durchlüften und Faulschlamm abzubauen.“
Wie erfolgreich die Maßnahme war, wird sich erst in ein paar Monaten zeigen. Nicht nur, dass der Bewuchs mit Wasserpflanzen bislang spärlich ist: In den vergangenen Jahren entwickelten sich in der heißen Jahreszeit übermäßige Algenblüten in dem Teich. Durch die geringe Wassertiefe heizte sich das Gewässer zu stark auf. „Die Maßnahmen im Winter sollen solche Prozesse im Sommer verhindern“, sagt Erasmy.
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