Gut vierhundert Kilometer erstrecken sich steile Bergmassive, üppige
Wälder, Wasserfälle und Bergseen in einer ursprünglichen Berglandschaft,
und das mediterrane Klima sorgt für eine extrem artenreiche Tierwelt.
Majestätische Bartgeier im Segelflug auf der Suche nach Beute,
Murmeltier-Sippen in Aufzucht ihrer Jungen und Bärenwanderungen durch
die Schlucht von Aran – dies sind nur einige Beispiele für „atemberaubende
Szenen und Bilder, die dem Betrachter durch eine beeindruckende
Kameraarbeit nahe gebracht werden“, so die Jury. „Jürgen Eichingers
Dokumentation lässt uns durch seine Bildlandschaften an einer wilden und
weitgehend unberührten Natur teilhaben. Ganz im Sinne von Heinz
Sielmann zeigt dieser Film, dass der Erhalt eines solchen Lebensraumes
die Voraussetzung für den so notwendigen Schutz der Artenvielfalt ist“,
erklärt Inge Sielmann in ihrer Laudatio.
Der Heinz Sielmann Filmpreis wird seit 2008 im Rahmen des Internationalen
Naturfilmfestivals Green Screen vergeben und gehört mit 5.000
Euro Preisgeld zu den höchstdotierten europäischen Naturfilmpreisen. Die
Auszeichnung – von Inge Sielmann persönlich gestiftet – dient dem
Ansporn und der Förderung von Filmprojekten, die wertvolle Einblicke in
verborgene Lebensräume geben und damit Verständnis für die
Zusammenhänge in der Natur vermitteln. Im Andenken an den Tierfilmer
und Naturschützer Heinz Sielmann will der Preis die Sensibilität für Artenund
Naturschutz fördern und zugleich die Bedeutung des Naturfilms
stärken.
Inge Sielmann trat im Jahre 2006 als Stiftungsratsvorsitzende der Heinz
Sielmann Stiftung die Nachfolge ihres Mannes an. Die Stiftung, 1994 von
dem Ehepaar Sielmann gegründet, realisiert zukunftsweisende Projekte im
Natur- und Artenschutz, bietet vielfältige Programme in der Umweltbildung
und pflegt das Heinz Sielmann Filmarchiv.
Wilde Pyrenäen - Berge des Lichts
Deutschland, 2010 (44 Min.); Regie, Autor und Kamera: Jürgen Eichinger;
Schnitt: Christian von Lüpke; Ton: Bernhard Rübe; Musik: Jürgen Otto
(Beratung); Sprecher: Gert Heidenreich; Redaktion: Angela Schmid (BR),
Christine Peters (ARTE), Wolf Lengwenus (NDR), Jörn Röver (NDR
Naturfilm); Produktion: Jürgen Eichinger Filmproduktion, Co-Produktion
von BR, ARTE und NDR Naturfilm
TV-Erstausstrahlung: 23. November 2010, ARTE, 19.30 Uhr