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Unerwarteter Babyboom bei den Wisenten: Erstmals wurden fünf Kälber in Freiheit in der Wildniskernzone der Döberitzer Heide geboren

Zum ersten Mal seit der Auswilderung der ersten Wisente in die Wildniskernzone sind in diesem Semireservat jetzt fünf Junge gesichtet worden. Zwei weitere Kälber kamen im Schaugehege der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide zur Welt.

„Gerade haben wir während unserer Exkursion gehört, dass im Schaugehege noch Nachwuchs zu erwarten sei, und jetzt durften wir hautnah bei der Geburt dabei sein, das war ein tolles Erlebnis“, freute sich eine der anwesenden Teilnehmerinnen.

Insgesamt 37 Wisente ziehen jetzt als „natürliche Rasenmäher“ ihre Bahnen durch die Heide.

„Es ist erst die zweite Geburt eines Wisentkalbes, die so genau beobachtet werden konnte“, berichtet Peter Nitschke, Geschäftsführer der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide. „In der Vergangenheit haben die Wisentkühe ihre Kälber meist in den frühen Morgenstunden gesetzt, nachdem sich tags zuvor von der Herde abgesondert hatten“.

Die Wisente teilen ihren Lebensraum mit 25 Przewalski-Pferden. Nicht nur durch ihr Äsungsverhalten, sondern unter anderem auch durch Staubbaden und Wälzen halten sie gemeinsam mit Rot- und Damhirschen die Heide offen und fördern damit viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten, die speziell an offene Lebensräume angepasst sind.

Für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Wisente ist der aktuelle Babyboom sehr ermutigend:„So stark wie dieses Jahr ist unsere Wisentherde noch nie gewachsen“, bestätigt Peter Nitschke.

Hintergrund:
Wisente sind europäische Wildrinder, die noch bis ins frühe Mittelalter in den Urwäldern von West-, Zentral- und Südosteuropa lebten. Wisente sind die größten europäischen Landsäugetiere. Als Lebensraum dienten ihnen gemäßigte Laub-, Nadel- und Mischwälder, in denen sie als Herden von bis zu 20 Tieren anzutreffen waren. Der letzte freilebende Wisent wurde Anfang der 1920er Jahre in Polen gewildert.

Alle heute lebenden Wisente stammen von nur zwölf zur Zucht geeigneten Tieren ab. Die niedrige genetische Variabilität ist eine der Schwierigkeiten beim Versuch, diese Art langfristig zu erhalten.Nach Anstrengungen von Zoos und von Privatpersonen, konnten die ersten freilebenden Wisentherden Anfang der 1950er Jahre im Gebiet des heutigen Nationalparks Bialowieza an der polnisch-weißrussischen Grenze wieder ausgewildert werden.

Das Semireservat mit frei lebenden Wisenten in der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide umfasst eine Fläche von rund 2.000 Hektar und ist im Zusammenwirken unterschiedlicher großer Pflanzenfresser, so nahe an einer Großstadt gelegen europaweit einzigartig. In der Wildniskernzone leben aktuell 27 und im Schaugehege zehn Wisente.

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