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Spatenstich für großen „Sielmann-Weiher“ in Rielasingen-Worblingen ist erfolgt

Erster Spatenstich für das Stillgewässer Rielasingen-Worblingen.

Rielasingen-Worblingen / Duderstadt – In den kommenden Wochen entsteht in Rielasingen-Worblingen das 29. Stillgewässer als ein weiterer großer Baustein des Biotopverbunds Bodensee. Nach rund fünfjähriger Planungszeit können die Heinz Sielmann Stiftung und Projektpartner nun mit dem Bau des etwa ein Hektar großen Stillgewässers mit Brutinseln, Schilfgürtel, umgebender Feuchtvegetation und einer Besucherplattform beginnen.

Für das Projekt stellt die Gemeinde Rielasingen-Worblingen ein ca. zwei Hektar großes Wiesengrundstück zur Verfügung, welches sich einige hundert Meter oberhalb des Naturbads Aachtal bei Worblingen befindet. Die Fläche ist eingebettet in ein Mosaik aus Feuchtlebensräumen wie Schilfröhricht, Weidengebüsch und Feuchtwiesen. Insbesondere für Amphibien, Libellen und Vögel fehlen in diesem Landschaftsraum bisher jedoch Stillgewässer. Der in Baden-Württemberg stark gefährdete Laubfrosch (Rote Liste 2) kommt in dem Gebiet noch vor. Aus Mangel an geeigneten Laichgewässern nutzt er kleinste Wasseransammlungen auf Äckern, die für eine Entwicklung von Eiern und Larven allerdings oft zu schnell austrocknen.

„Der geplante Weiher soll hier für Abhilfe sorgen und das Angebot an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen ideal ergänzen“, erläutert Prof. Peter Berthold, Stiftungsrat der Heinz Sielmann Stiftung, die naturschutzfachlichen Gründe für die Anlage des Stillgewässerbiotops.

Bis Ende März werden rund 8.000 m³ Bodenaushub abtransportiert, das Gewässer mit verschiedenen Tiefenzonen modelliert und ein ca. zwei Meter hoher Erddamm aufgeschüttet. Dieser fängt das leicht geneigte Gelände ab und ermöglicht dadurch die Anlage einer knapp ein Hektar großen Wasserfläche aufdem Grundstück. Eine Eisvogelbrutwand und eine für Herbst 2017 geplante Heckenpflanzung sollen die Biotopausstattung auf der Fläche weiter erhöhen. Zur Gewährleistung eines möglichst hohen und stabilen Wasserstands, soll ein durch das Gelände verlaufender Graben im Nebenschluss in das Gewässer eingeleitet werden. Der Graben wird um das Stillgewässer herumgeführt und sorgt für eine Beruhigung der Biotopfläche. Der humose Oberboden wird zur Bodenverbesserung auf umliegenden Äckern der landwirtschaftlichen Betriebe Rathgeb BioLog AG (Unterstammheim, Schweiz) und Ulrich Graf aus Rielasingen-Worblingen aufgebracht.Das Projekt geht auf eine gemeinsame Initiative der Heinz Sielmann Stiftung und des Vogel- und Naturschutzvereins TURDUS aus Schaffhausen zurück. Grenznah soll im Biotopverbund Bodensee der erste größere Biotopstandort mit grenzüberschreitender Bedeutung entstehen. Da der Projektstandort Luftlinie nur etwa einen Kilometer von der deutsch-schweizerischen Grenze entfernt liegt, konnten neben Turdus, die Heinz Sielmann Stiftung Schweiz, das Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen und der EnergieversorgerSchaffhausen Power als weitere Projektförderer aus der Schweiz gewonnen werden. Von deutscher Seite aus wird das Projekt durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg, die BIO-AG der Wessenbergschule

Singen und die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) unterstützt. Dabei bezieht sich die Förderung der IBK aus Interreg-Mitteln ausschließlich auf den Bau der Besucherplattform mit Informationstafel. Gemeinsam bringen die sieben genannten Organisationen sowie die Heinz Sielmann Stiftung die Gesamtkosten in Höhe von ca. 350.000 € für das Projekt auf. Für die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg ist dabei von besonderer Bedeutung, dass das Stillgewässer in einem relevanten Bereich für den Landesbiotopverbund feuchter Standorte liegt. „Mit dem Projekt wird ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung des Fachplans Biotopverbund Baden-Württemberg sowie der Naturschutzstrategie des Landes geleistet,“ unterstreicht Manfred Fehrenbach, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg das Landesinteresse an der Biotopmaßnahme.

Hintergrundinformation:

2004 initiierte Prof. Dr. Peter Berthold gemeinsam mit Prof. Heinz Sielmann das Projekt „Sielmanns Biotopverbund Bodensee“ in den Landkreisen Bodenseekreis und Konstanz. In Zusammenarbeit mit Kommunen, Bürgern und Landnutzern werden neue Biotope für Tiere und Pflanzen geschaffen und bestehende aufgewertet. 32 Biotopstandorte mit rund 110 Einzelmaßnahmen sind bereits realisiert worden. Die Schwerpunkte liegen auf der Anlage von Stillgewässern, dem Erhalt von großflächigen Streuobstwiesen und der Einrichtung von extensiven Weidegebieten.

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