Im Rahmen des Projekts „Biotopverbund Bodensee“ werden wertvolle Lebensräume von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten erhalten oder neu geschaffen. Die einzelnen Biotope sollen als Trittsteine die Ausbreitung geschützter Arten ermöglichen. „Ganz besonders freut mich, dass wir uns bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt der Biologischen Vielfalt auf die Unterstützung vieler Partner verlassen können“, erklärt Projektleiterin Sindy Bublitz. „Die Region arbeitet wunderbar zusammen und das wird mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen sichtbar“, so Bublitz weiter. Landkreise, Regionalverbände, Kommunen, Gemeinden und die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg engagieren sich gemeinsam für die Biologische Vielfalt. Auch Naturschutzvereine und Unternehmer sind wichtige Projektpartner.
Neuer Weiher wird Heimat für Libellen
Im Rahmen des grenzübergreifenden Interreg-Projekts „Kleingewässer für die Bodenseeregion“ wurde im Frühjahr 2017 in Zusammenarbeit mit dem UmweltZentrum Stockach ein Weiher östlich von Stockach-Hoppetenzell angelegt. Das Stillgewässer ist etwa 500 Quadratmeter groß und maximal 1,5 Meter tief. Bereits im ersten Jahr nahmen Libellen und Frösche den Weiher als Fortpflanzungsgewässer an. Nach diesem Erfolg wurde der neue Trittstein im Biotopverbund Bodensee Ende Juli diesen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt.
Drei Partner finanzieren Feuchtbiotop
Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und der Gemeinde Steißlingen wurde das Feuchtbiotop Blänke bei Steißlingen angelegt. Die Baukosten in Höhe von 42.000 Euro übernahmen die Projektpartner anteilig. Das flache Gewässer wird Lebensraum für Amphibien, Libellen und Vögel sein. „Das Biotop ist Teil einer grünen Infrastruktur für die Natur. Lebensräume sollen vernetzt werden, damit Tiere und Pflanzen leichter wandern können“, erklärt Sindy Bublitz.
Besucherplattform ermöglicht Naturerlebnis
Ebenfalls im Frühjahr 2017 wurde in Rielasingen-Worblingen der Sielmann-Weiher angelegt. Wo damals Bagger die blanke Erde bewegten, finden heute Vögel, Amphibien und Insekten eine neue Heimat. Brutinseln und eine Eisvogelbrutwand locken die neuen Bewohner an. Im Frühsommer erfüllt ein lautstarkes Froschkonzert die Luft. Um dieses bunte Treiben erlebbar zu machen, wurde eine Besucherplattform gebaut, die den Blick auf das Kleingewässer freigibt. „Ein Fernglas sollte man trotzdem dabei haben“, empfiehlt Sindy Bublitz. So bekommt man hier mittlerweile Zwergtaucher, Pirol, Rohrammer, Neuntöter oder den seltenen Baumfalken vor die Linse. Ergänzt wird das unmittelbare Naturerleben von einer Infotafel, die Wissenswertes zur heimischen Natur vermittelt. Der Weiher liegt an der Schweizer Grenze und hat damit eine länderübergreifende Bedeutung. Der Bau der Besucherplattform wurde daher durch die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) mit Geschäftssitz in Konstanz gefördert. Dazu erhielt die Heinz Sielmann Stiftung als Projektträger eine 60 % Förderung über den IBK-Kleinprojektefonds, der aus Interreg-Mitteln gespeist wird.