Neuer Lebensraum für Kröten, Frösche, Molche und Co.
Die Bagger sind abgerückt, die Weiher füllen sich langsam mit Wasser. Rechtzeitig zum Frühjahr finden Amphibien hier neue Laichgewässer. Auch für eine Vielzahl weiterer Arten wird das neue Biotop Lebensraum bieten. Bis vor Kurzem war die Fläche ein intensiv bewirtschafteter Maisacker und für die biologische Vielfalt wertlos. Der Boden, ein ehemaliges Niedermoor, wurde für die landwirtschaftliche Nutzung stark entwässert. Dadurch wurde klimawirksames Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre freigesetzt. Durch die Anlage der Weiher und die Umwandlung von Acker in extensives Feuchtgrünland wird die Entwässerung und die CO2-Freisetzung gestoppt. Zum Schutz der biologischen Vielfalt ist der Standort außerdem ein wichtiger Trittstein zwischen dem bestehenden Heinz-Sielmann-Weiher in Billafingen und dem Heinz-Sielmann-Weiher in Frickingen am Aubach.
Zur Ergänzung des Feuchtbiotops werden im Frühjahr im Norden und Süden der Fläche noch einige heimische Sträucher gepflanzt. Diese dienen als natürliche Pufferbereiche zu den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und bieten Brutplätze und Nahrung für Vögel und Insekten.
Zwischen den Weihern soll sich eine artenreiche Nasswiese entwickeln. Dazu wird im Frühsommer Mahdgut an einem passenden Standort gewonnen und auf der Projektfläche ausgebracht. So werden die Samen standorttypischer Pflanzenarten verbreitet. Dadurch entsteht ein artenreicher Lebensraum für Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen, Amphibien und Vögel.
Kooperation für ein neues Biotop
Die mehr als vier Hektar große Fläche für das Biotop, stellte die Stadt Überlingen nach einem Flächentausch zur Verfügung. Dies wurde durch zahlreiche Spenderinnen und Spender der Heinz Sielmann Stiftung möglich. Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgt über den Verkauf der Ökokontopunkte an die Stadt Überlingen. Dadurch sind der Erhalt und die Pflege der Fläche auch langfristig gesichert.