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Nationales Naturerbe im ehemaligen Bombodrom weiter sichern

Neuglienicke/Neuruppin – Der geschäftsführende Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung, Michael Beier, forderte heute bei einer Besichtigung des Nationalen Naturerbes Kyritz-Ruppiner Heide mit MdB Sebastian Steinecke (CDU) und dem Kandidaten zur Brandenburger Landtagswahl, Dr. Jan Redmann (CDU), dass das Engagement der Bundesregierung zur Sicherung wertvoller und national bedeutsamer Naturschutzflächen konsequent fortgesetzt wird.

Grundlage sei die Koalitionsvereinbarung der beiden großen Volksparteien CDU/CSU und SPD, in der festgeschrieben wurde, dass mindestens weitere 30.000 Hektar dem Nationalen Naturerbe zugeführt werden. Eingeschlossen seien nach Ansicht der Naturschutzorganisationen sowohl Flächen der Bundesimmobiliengesellschaft BImA als auch die Bundesvermögensverwaltung BVVG.

Für die Heinz Sielmann Stiftung geht es im nächsten Schritt um die dauerhafte Betreuung von weiteren 2000 Hektar im Norden der Kyritz-Ruppiner Heide. Die Stiftung erwartet, dass diese Flächen zur dritten Tranche des Nationalen Naturerbes hinzugezählt werden. Mehr als 6000 Hektar wird die Heinz Sielmann Stiftung dann in der Kyritz-Ruppiner Heide langfristig naturschutzfachlich verantworten.

Naturerlebnis Freie Heide

In den nächsten Jahren werden in Zusammenarbeit mit dem Bundesforst Westbrandenburg 2000 Hektar Heideflächen touristisch erlebbar gemacht und auf mehr als 1850 Hektar ein ökologischer Waldumbau stattfinden. Die Kiefernwald-Monokulturen sollen in den kommenden Jahren durch Laubgehölze biologisch vielfältiger werden. Die zivile Nutzung, das Naturerlebnis Freie Heide, steht für die Stiftung im Mittelpunkt ihres naturschutzfachlichen Engagements. Jährlich wendet die Stiftung aus eigenen Spendenmitteln 300.000 Euro dafür auf.

Als touristische Höhepunkte in der Kyritz-Ruppiner Heide bietet die Stiftung ab dem kommenden Jahr Pavillons und Sitzgelegenheiten auf 13 Kilometern entmunitionierten Wanderwegen an. Ein Aussichtsturm wird entstehen und die „Freie Heide” soll für Kutschfahrten und Radtourismus ab 2015 individuell erlebbar sein.

Munitionsberäumung

Michael Beier, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung, fordert aber auch, dass die Naturschutzorganisationen von der finanziellen Beteiligung an der Altlasten- und Kampfmittelberäumung auf den Flächen des Nationalen Naturerbes durch den Bund befreit werden. Hier muss der Rechtsnachfolger der Militärflächen nach dem Verursacherprinzip die Verantwortung allein tragen.

Die wohl langjährig niedrigen Zinsen senken die Erträge aus dem Stiftungskapital und mindern die Chancen zur Umsetzung weiterer Naturschutzprojekte aus Spendenmitteln“, so Beier. Hinzu kommt die deutliche Ablehnung der Spender, aus ihren Spenden für den Naturschutz auch noch mit der Munitionsberäumung Altlasten des Bundes mit zu finanzieren. Die Bundesregierung sollte dafür im Nationalen Naturerbe einen eigenen Fonds auflegen, aus dem diese wichtige Arbeit der Stiftungen und Naturschutzverbände finanziert werden.

Stiftung schafft Beschäftigung im strukturschwachen Raum

Darüber hinaus bietet die Stiftung für 15 Menschen aus dem zweiten Arbeitsmarkt eine Beschäftigung und Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsförderung, der Agentur für Arbeit in Wittstock und Neuruppin. Diese Fördermaßnahme soll auch in den nächsten zwei Jahren fortgesetzt werden. Der Bewerbungszeitraum läuft aktuell in den Arbeitsagenturen.

Hintergrund

Seit dem Jahr 2005 hat die Bundesregierung bis zu 125.000 Hektar bedeutsame Naturschutzflächen dauerhaft für den Naturschutz gesichert und an Stiftungen, Naturschutzverbänden und Ländern übertragen. Eine Kulisse von 100.000 Hektar wurde bis 2008 als erste Tranche benannt.

Im Jahr 2009 wurde von der Bundesregierung die Übertragung weiterer 25.000 Hektar als zweite Tranche des Nationalen Naturerbes beschlossen und umgesetzt. Die Umsetzung der dritten Tranche sollte zeitnah erfolgen, denn der Druck privater Käufer und Investoren auf die Politik zum Erwerb auch dieser Flächen ist enorm.

Die ehemaligen Militärflächen, viele Jahrzehnte wenig oder gar nicht land- und forstwirtschaftlich genutzt, sind für viele seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten zu den letzten Rückzugsgebieten geworden. In der Döberitzer Heide wurden auf 3650 Hektar Naturschutzflächen bisher mehr als 5500 seltene Tier- und Pflanzenarten gezählt - ein Nationales Naturerbe an biologischer Vielfalt, das nur durch eine gute Zusammenarbeit von öffentlicher und privater Hand geschützt und dauerhaft erhalten bleiben kann.

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