Kraniche brauchen als Brutgebiet ruhige, wasserüberstaute Bruchwälder, Moore oder Schilfgürtel, wie sie diese in der Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen vorfinden. Das Wasser gewährleistet einen weitgehenden Schutz des am Boden befindlichen Nestes vor Feinden, wie Füchsen, Wildschweinen und Rabenvögeln. Zur Brutzeit ist der Kranich heimlich und sehr störungsempfindlich. Schon geringfügige Störungen können ihn zum Aufgeben der Brut veranlassen.
„Die Jungvögel sind als Nestflüchter schon einen Tag nach dem Schlupf gut zu Fuß und gehen im Schutz der Eltern auf Nahrungssuche“, so Ralf Donat, Projektleiter der Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen. „Der aufmerksame Beobachter hat dann mit etwas Glück die Chance, die Familie auf den Feuchtwiesen zu beobachten. Sollten Kraniche mit Küken beobachtet werden, ist es wichtig, auf dem Weg zu bleiben, um die Vögel nicht zu stören.“
Die Jungvögel, die mit einem Gewicht von 150 Gramm aus dem Ei Schlüpfen, wachsen schnell heran. Bereits mit etwa 10 Wochen können sie fliegen und sind fast so groß wie ihre Eltern, die bei einem Gewicht von sechs bis sieben Kilogramm eine Höhe von über einem Meter erreichen. Mit den ersten frostigen Herbsttagen verlässt die Familie dann gemeinsam ihr Brutgebiet, um in die Winterquartiere zu ziehen. Kraniche bleiben ihrem einmal gewählten Partner ein Leben lang treu.