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Insekten: Superhelden auf sechs Beinen

Die Feuerlibelle. Foto: Mario Trampenau

Um auf gefährdetet Insektenarten aufmerksam zu machen, suchen die Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. das Naturwunder 2018 unter dem Motto „letzte Refugien für bedrohte Insekten“. Die Wahl ist ein guter Anlass, sich genauer mit den faszinierenden Tieren zu beschäftigen, denn so mancher Superheld ist auf sechs Beinen unterwegs.

Sie sind Blütenbestäuber, Bodenverbesserer und als Nahrungsgrundlage vieler Tiere ein essentieller Bestandteil des Lebens auf der Erde: Insekten. „In unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft haben sie es schwer und werden immer weniger und seltener. Das hat ganz konkrete Auswirkungen auf unsere Ökosysteme. Mit den Insekten sterben die Vögel und Fledermäuse, andere Säugetiere wie Igel oder Spitzmaus finden ebenfalls keine Nahrung mehr. Eine gefährliche Kettenreaktion, die wir aufhalten sollten, denn sonst setzen wir unsere eigenen Lebensgrundlagen aufs Spiel“, betont Insektenspezialist und Bereichsleiter bei der Heinz Sielmann Stiftung, Dr. Hannes Petrischak.

Die unzerstörbare Schabe

Schaben sind die Überlebenskünstler schlechthin. Nicht umsonst wird ihnen nachgesagt, auch einen Atomkrieg ohne Probleme überleben zu können. Tatsächlich halten die widerstandsfähigen Krabbler eine zehn bis 30 Mal höhere radioaktive Strahlung aus als der Mensch. Doch damit nicht genug: Sie können 40 Minuten die Luft anhalten, bis zu neun Tage ohne Kopf leben und mit 5,4 km/h durch die Gegend flitzen. Damit sind sie im Vergleich zur Körpergröße acht Mal schneller als der schnellste Mensch der Welt. 

Der kraftstrotzende Mistkäfer

Die Fähigkeit, das 1000-fache seines eigenen Körpergewichts anheben zu können, kann doch zwangsläufig nur aus einem Comic-Film stammen. Falsch gedacht: Der 10 bis 45 Millimeter große Mistkäfer schafft das mit Links. Er wartet in der Nähe von Pflanzenfressern wie Kühen oder Pferden, bis für ihn wortwörtlich eine Mahlzeit abfällt. Die vergleichsweise riesigen Dungkugeln rollt der blau-schimmernde Käfer anschließend mit geballten Kräften zu seinem Bau. Ein Mensch müsste dafür ein 80 Tonnen schweres Objekt stemmen.

Die ohrenbetäubende Ruderwanze

Für die Gunst der holden Weiblichkeit greift die nur wenige Millimeter große Ruderwanze ganz tief in die Trickkiste. Auf dem Grund des Gewässers sitzend reibt sie zwei Körperteile aneinander und erzeugt so einen Liebesgesang, der es in etwa auf ohrenbetäubende 100 Dezibel bringt. So laut ist auch ein Presslufthammer aus einem Meter Entfernung. Spaziergänger dürften daher erleichtert sein, dass 99 Prozent der Lautstärke durch die Übertragung im Wasser verloren geht.

Der schießwütige Bombardierkäfer

Wo ein Actionheld auf sein breitgefächertes Equipment zurückgreift, verlässt sich der Bombardierkäfer ganz einfach auf sein Hinterteil. Damit schießt er nämlich bei drohender Gefahr ein bis zu 100 Grad heißes Gasgemisch auf seine Fressfeinde. Die explosive Mischung ist so effektiv, dass selbst bereits heruntergeschlungene Käfer von Fröschen und Co. wieder hochgewürgt werden.

Der kälteresistente Zitronenfalter

Während sich die meisten Tagfalter in den Wintermonaten in Höhlen oder Dachstühlen verkriechen, genügt dem Zitronenfalter einfach die Unterseite eines Blattes. Seine ungewöhnliche Winterhärte verdankt der Schmetterling seinem körpereigenen Frostschutzmittel, dem Glycerin, das durch seinen Körper fließt. Dadurch hält er Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius stand. Beim Menschen können leichte Erfrierungen schon ab Temperaturen um den Gefrierpunkt auftreten.

Die pfeilschnelle Libelle

Über die Beschleunigungskraft eines hochmodernen Düsenjets von 9 G kann die blitzschnelle Libelle nur müde lächeln. Die kleinen Flugakrobaten erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h und starten mit einer Querbeschleunigung von 30 G – das ist das 30-fache der Erdbeschleunigung. Doch damit nicht genug: Libellen beeindrucken mit waghalsigen Flugmanövern, indem sie zum Beispiel in der Luft stehen bleiben, rückwärts fliegen oder abrupt die Flugrichtung ändern.

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