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Heinz Sielmann Stiftung engagiert sich für den Wisent – Wildtier des Jahres 2014

Wustermark / Elstal – Die Heinz Sielmann Stiftung engagiert sich seit nunmehr zehn Jahren in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide für das Überleben des größten Landsäugers Europas – des Wisents. Ganz nah am westlichen Berliner Stadtrand tummeln sich auf einer Fläche von rund 3.600 Hektar knapp 70 dieser urwüchsigen, zottigen Riesen. Es ist eines der bedeutendsten Wildnisgroßprojekte bundesweit und in den letzten drei Jahren zum größten Standort für Wisente in Deutschland avanciert.

Die Auszeichnung des Wisents zum Wildtier des Jahres 2014 unterstreicht das Ziel, dass die im Charakter friedlichen, gutmütigen und eher scheuen Gesellen in Deutschland auch in freier Wildbahn wieder heimisch werden und würdigt deren Wiederansiedlung. Ein wichtiger Meilenstein, soll doch insbesondere der Wildtiercharakter des Wisents erhalten bleiben. Denn die seit Generationen in Zoos und Wildparks gehaltenen Wisente verlieren schleichend ihre ursprünglichen Merkmale und entwickeln sich allmählich zum Haustier.

Wisente als Landschaftsgestalter

In der „Wildniskernzone“, ein rund 1.860 Hektar großes, umfriedetes Gebiet innerhalb Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide, leben derzeit 58 Wisente fast ungestört von Menschenhand. Die hohe Anzahl von Tieren bleibt für die Natur nicht ohne Folgen: Die Pflanzenfresser tragen durch ihr Fressverhalten, ihre Liegeflächen und die Leidenschaft für ausgiebige Sandbäder dazu bei, die Flächen von Pflanzenbewuchs offen zu halten. Ein gewünschte ökologische Wirkung, um die vielfältigen Lebensräume langfristig zu erhalten, die heute mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat geben, darunter Seeadler, Wiedehopf und Fischotter sowie Sumpfknabenkraut, Lungenenzian und Sonnentau.

Um Besuchern der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide die größten Landsäuger Europas näher zu bringen, leben weitere zehn Wisente in Teilen des 36 Hektar großen Schaugeheges der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide. Zum zehnjährigen Bestehen der Naturlandschaft wird das Schaugehege umgestaltet: Der Eingangsbereich erhält ein neues Gesicht und wird um einige Attraktionen reicher. Zum 1. Mai 2014 ist die Wiedereröffnung des Schaugeheges geplant.

Europäisches Zuchtprogramm zur Erhaltung der Wisente

Die Heinz Sielmann Stiftung engagiert sich darüber hinaus im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms zur Erhaltung des Wisents, ein internationales Projekt unter Federführung der Universität Warschau. Da alle weltweit heute lebenden rund 4.600 Wisente von nur 12 sogenannten Gründertieren abstammen, sind alle Tiere eng miteinander verwandt. Mögliche Folgen sind der weitere Verlust genetischer Vielfalt und die Schwächung des Immunsystems. Ziel des von der Heinz Sielmann Stiftung mit 30.000 Euro geförderten Projektes ist, bei der Zucht auf einen möglichst vielfältigen Genpool zurückgreifen zu können. Dafür sollen mittels Gewebeproben genetisch wertvolle Wisente in deutschen Haltungen identifiziert und für Zuchtzwecke zur Verfügung gestellt werden. Langfristig sollen sich durch die gezielte Auswahl von Zuchttieren genetisch stabile, gesunde und anpassungsfähige Wisentbestände entwickeln.

Hintergrundinformationen
Döberitzer Heide – vom Militärgelände zum Naturschutz

Vom kaiserlichen Heer 1895 bis zum Abzug der Roten Armee 1992 nutzte das Militär das Gelände als Truppenübungsplatz. Nahezu unbeeinträchtigt von Besiedelung, Land- und Forstwirtschaft entwickelte sich in der Döberitzer Heide ein Naturparadies von unvergleichlicher Vielfalt. Die ökologisch wertvolle Halboffenlandschaft zu erhalten und damit Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen – dies setzte sich die Heinz Sielmann Stiftung mit dem Erwerb der Fläche 2004 zum Ziel und legte damit den Grundstein für ein einzigartiges Wildnisgroßprojekt.

Sanfter Tourismus – Wildnis & Artenvielfalt erleben

Die rund 5000 Fußballfelder große Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide bietet das Abenteuer Wildnis vor den Toren Berlins. Neben dem Erhalt von Refugien für seltene Tiere und Pflanzen ist die Heinz Sielmann Stiftung bestrebt, Naturschutz mit Umweltbildung und sanftem Tourismus zu verbinden und auf diese Weise einmalige Naturlandschaften für den Menschen zu erhalten und erlebbar zu machen. Das Wanderwegenetz umfasst rund 56 Kilometer und führt entlang an Heideflächen, Feuchtwiesen, Mooren sowie alten Hute- und Laubmischwäldern. Von Aussichtplattformen und von einem 13 Meter hohen Aussichtsturm aus erhält der Besucher faszinierende Einblicke in die nicht zu betretende Wildniskernzone, die Lebensraum für rund 5.000 andernorts vielfach verdrängte Tier- und Pflanzenarten bietet, ohne das sensible Ökosystem zu beeinträchtigen. Schaugehege, Informationszentrum, Themenveranstaltungen und -führungen sowie ein Streichelzoo für die jüngsten Besucher ergänzen das Angebot.

Bitte beachten Sie, dass das Schaugehege aufgrund von Umbauarbeiten voraussichtlich noch bis einschließlich 30. April 2014 geschlossen ist.

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