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Geplante Schießanlage zerstört Naturschutzarbeit

Duderstadt / Elstal – Die Heinz Sielmann Stiftung befürchtet durch die geplante Sammelschießanlage der Bundeswehr einen Rückgang der Artenvielfalt auf der Döberitzer Heide und fordert, die Planungen für die Sammelschießanlage auf der Döberitzer Heide einzustellen. Nördlich von Potsdam plant die Bundeswehr direkt angrenzend an Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide eine große Schießanlage für Übungen mit scharfer Munition.

Artenvielfalt und Naturerlebniswert der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide werde durch den Schießstand in jedem Fall empfindlich gestört, erklärt Stiftungsvorstand Michael Beier.  

„Zehn Jahre Naturschutzarbeit und 13 Millionen Euro Spendengelder könnten den Schießübungen der Bundeswehr zum Opfer fallen. Deshalb lehne ich die Erweiterung dieses Bundeswehrstandortes ab und fordere die Bundeswehr auf, die Planungen und den Bau einer Sammelschießanlage an diesem Standort einzustellen“, so Michael Beier.

Die Döberitzer Heide und das angrenzende Ferbitzer Bruch bilden dank ihres beispiellosen Artenreichtums einen Naturraum von bundesweiter und internationaler Bedeutung. Unter den hier vorkommenden Arten befinden sich zahlreiche auch überregional bestandsgefährdete Tiere und Pflanzen. Beide Naturschutzgebiete sind deshalb als „Special Protected Area“ (Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung) gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie und jeweils als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen.

Seltene Vögel wie der Seeadler oder der Wiedehopf leben auf der Döberitzer Heide. Sie brauchen große störungsfreie Gebiete, um heimisch zu werden und Nachwuchs heranzuziehen. Beide Vogelarten stehen als gefährdete Arten auf der Roten Liste. Der Steinschmätzer, ebenfalls in der Döberitzer Heide ansässig, ist im Land Brandenburg sogar vom Aussterben bedroht. Auch der Ziegenmelker, ein weiterer seltener Vogel, brütet auf der Fläche.

Insgesamt wurden bisher auf der Döberitzer Heide an die 5.500 Tier- und Pflanzenarten festgestellt. Neben ca. 2.000 Käfer- und mehr als 1000 Schmetterlingsarten sind u.a. 847 Gefäßpflanzen-, ca 300 Moos- und Flechten-, ca 650 Großpilzarten sowie 236 Wespen-, 188 Bienen-, 198 Vogel- und 53 Säugetierarten nachgewiesen.

Darunter befinden sich zum Beispiel die im Land Brandenburg vom Aussterben bedrohten Arten Sumpf-Knabenkraut, Fischotter und Rotbauch-Unke. Aber auch weniger auffällige Arten wie die Kreiselwespe, die Sandbiene Andrena assimilis oder die Rote Röhrenspinne sowie eine deutschlandweit bisher nur hier nachgewiesene Flechtenart oder ein weltweit vom Aussterben bedrohtes Goldhaarmoos sind auf der Döberitzer Heide zu finden. Auch das Große Mausohr, eine seltene Fledermausart, ist im Land Brandenburg vom Aussterben bedroht. Auf der Döberitzer Heide hat sich der Bestand gerade erhöht.  

Generell belasten Baumaßnahmen in großem Umfang den Naturschutz, denn sie schaffen Unruhe und gehen fast immer mit einer Versiegelung von Flächen einher.  

Ihre rund 560 Hektar große Fläche im südöstlichen Teil der Döberitzer Heide nutzt die Bundeswehr bisher als Standortübungsplatz für Kraftfahrzeuge. Er steht wie die unmittelbar angrenzende Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide unter Naturschutz.  

Nach bisherigen Informationen ist ab 2017 der Ausbau von fünf Kurz- und sechs Langbahnen für insgesamt 14 Mio Euro geplant. Soldaten von sechs Kasernen in Berlin und Umgebung sollen hier zukünftig an der Waffe mit scharfer Munition ausgebildet werden. 

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