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Für besondere Verdienste im Naturschutz: Prof. Dr. Peter Berthold mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Staatssekretär Dr. Andre Baumann (links) überreicht Prof. Dr. Peter Berthold das Bundesverdienstkreuz am Bande. Foto: Sindy Bublitz

Für seine Verdienste um den Natur- und Artenschutz erhielt Prof. Dr. Peter Berthold am Montag, den 26. November 2018, das Bundesverdienstkreuz am Bande. Seit über sechzig Jahren engagiert sich der Wissenschaftler für den Naturschutz. Seit 2005 ist er Stiftungsratsmitglied der Heinz Sielmann Stiftung. Ganz unkritisch sieht er die Auszeichnung nicht: Umweltbehörden und Politik setzten Naturschutzrecht nicht konsequent genug um und Zivilgesellschaft und Ehrenamtliche müssten allzu oft Lücken füllen.

Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, überreichte das Bundesverdienstkreuz im Senatssaal der Universität Konstanz. Der promovierte Diplom-Biologe war von 2007 bis 2016 selbst als hauptamtlicher Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg im Naturschutz aktiv. In Anspielung auf die vogelkundliche Forschung des emeritierten Professors kommentierte der Staatssekretär die Übergabe der Auszeichnung mit den Worten: „Eigentlich müsste ich Sie beringen.“ So wurde es eine Veranstaltung ganz in Prof. Bertholds Sinne. Ernste, aktuelle umweltpolitische Themen wechselten sich in den Festreden mit amüsanten Anekdoten aus dem Leben des Wissenschaftlers und Naturschützers ab. Die Redner, unter ihnen auch der Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell, Dr. Martin Wikelski, stellten noch einmal das besondere Engagement von Peter Berthold heraus. Der langjährige Leiter der Vogelwarte Radolfzell, Pionier der Zugvogelforschung, Autor zahlreicher Vogelbücher und Verfechter des Naturschutzes in zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen ist weit über die Grenzen der Bodenseeregion für seinen kritischen Blick auf die Entwicklungen im Naturschutz bekannt.

Eben genauso kritisch sieht Berthold auch die Auszeichnung selbst. „Ich habe lange überlegt, ob ich das Bundesverdienstkreuz annehmen soll“, erklärt der mittlerweile 79-Jährige. Er freut sich über den Orden „angemessen-verhalten“ und kritisiert den Staat gleichzeitig stark. „Eigentlich sind viele der Dinge, für die ich mich einsetze, Aufgabe der Umweltbehörden. Diese Projekte müssten wie selbstverständlich erledigt werden, es gibt schließlich Naturschutzgesetze. Dennoch gibt es eine große Lücke, die Zivilgesellschaft und Ehrenamtliche füllen. Ich würde mich mehr freuen, wenn im nächsten Jahr die Zaungrasmücke oder der Gartenrotschwanz wieder in Billafingen brütet.“

Dort, in unmittelbarer Nähe zum Bodensee, lebt Professor Berthold mit seiner Frau und betreibt eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Im Owinger Ortsteil hat er ein Biotop angelegt. Es ist Teil des Biotopverbunds Bodensee, den die Heinz Sielmann Stiftung betreut. Mit der Auszeichnung hofft Berthold auf weitere Spenden für den Biotopverbund, um weiter praktischen Arten- und Naturschutz umsetzen zu können.

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