Die Bestände des Fischadlers waren in den Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts auf Restbestände zusammengeschrumpft. Eine wesentliche Ursache war die Belastung der Fischadler mit dem Insektengift DDT, das sich, in der Landwirtschaft eingesetzt, in den Nahrungsketten anreicherte. Bei Fischadlern und anderen Greifvögeln führte das Gift zur Ausbildung zu dünner Eischalen und damit zum Ausbleiben von Bruterfolgen. Nachdem diese Zusammenhänge belegt werden konnten, wurde DDT verboten.
"Vorausschauender Greifvogelschutz benötigt messbare Parameter für den Zustand der Population. Sollte die mit Hilfe der Studie ermittelte normale Lebenserwartung der Fischadler sinken, kann gezielt Ursachenforschung betrieben und verhindert werden, dass der Fischadler erneut gefährdet wird“, erläutert Uli Simmat von der Heinz Sielmann Stiftung. „Sollten Umweltgifte als Verursacher einer erhöhten Sterblichkeit identifiziert werden, kann diese Information auch für den Menschen als Letzten in der Nahrungskette von Nutzen sein.“
Bereits im Jahr 2009 hatte Prof. Dr. Rainer Schwarz, Sprecher der Geschäftsführung der Berliner Flughäfen, die Patenschaft für den Fischadlerjungen „Charly“ übernommen. Mit der Finanzierung der Fischadlerstudie dokumentieren die Berliner Flughäfen ihr Engagement für den Natur- und Umweltschutz jenseits der festgesetzten Ausgleichs -und Ersatzmaßnahmen:„Die Unterstützung der Fischadlerstudie ist mir persönlich eine Herzensangelegenheit und zugleich ein weiterer Mosaikstein des Engagements für Natur- und Umweltschutz der Berliner Flughäfen“, betont Flughafenchef Schwarz. „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen, der Ausgleich von Eingriffen in die Natur und der Einsatz innovativer Technologien werden Markenzeichen des neuen Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt.“