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Ein gutes Jahr für die Seeadler: Drei Jungvögel in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide beringt

Junger Seeadler sitzt am Boden© Sebastian Hennigs/hennigs-photography.de

Der langjährige Horstbetreuer Horst Köpke und sein Kollege Heino Kasper, ehrenamtlicher Beringer im Landkreis Havelland, haben in der vergangenen Woche drei junge Seeadler in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide erfolgreich beringt. Die drei Jungvögel haben jeweils einen Farbring und einen Nummernring angelegt bekommen und sind jetzt in der Beringungszentrale Hiddensee registriert.

„Die Beringung der jungen Seeadler ist immer wieder ein kleines Abenteuer. Wir freuen uns, dass sie wieder gelungen ist. Anhand der Ringe können wir das Verhalten und den weiteren Lebensweg der großen Greifvögel nachverfolgen und daraus wichtige Fakten über die Entwicklung der Seeadler erfahren“, erklärt Horst Köpke, ehrenamtlicher Horstbetreuer der Heinz Sielmann Stiftung. Der gebürtige Mecklenburger ist seit Schülertagen von Greifvögeln fasziniert und widmet sich seit Jahrzehnten ihrer Beobachtung. Seit 2006 kümmert er sich um die Beringung der jungen Seeadler, seit 1997 ist das Seeadlerpaar registriert, das er regelmäßig in der Döberitzer Heide beobachtet.

Bis zu dreimal in der Woche späht er von einem geschützten Platz in angemessener Entfernung mehrere Stunden geduldig mit dem Fernglas zum Seeadler-Horst und dokumentiert seine Beobachtungen. Er kennt den Zustand des Horstes, weiß, ob und wann das Seeadlerpaar brütet, zählt die Jungvögel und kennt ihre Verfassung. Dabei hat er unter anderem schon erleben können, wie das Seeadlerweibchen einen Frischling erbeutet oder ein Fuchs sich aus den Klauen des großen Vogels befreit.

2018 ist ein gutes Jahr

In diesem Jahr haben sich die jungen Greifvögel gut entwickelt. Sie sind jetzt etwa neun Wochen alt. Alle drei wirken kräftig und gesund. Ihr Federkleid ist schon fast vollständig ausgebildet. Im Durchschnitt werden zwei Jungvögel pro Saison ausgebrütet und erwachsen. Flügge sind sie ab etwa 12 Wochen, doch meistens verlassen sie erst zur nächsten Brutsaison endgültig das elterliche Nest und ziehen in ein eigenes Revier, hat Köpke beobachtet. Der neue Standort kann Hunderte von Kilometern entfernt liegen. Anhand der Beringung kann man ihren Weg individuell verfolgen. Auch wenn ein Seeadler tot oder krank aufgefunden wird, erkennt man anhand der Beringung seine Herkunft und sein Alter und weiß, wer ihn beringt hat.

Zahlen und Risiken

Seit 2005 haben 29 Jungvögel in der Döberitzer Heide das Licht der Welt erblickt, von denen 22 ausflogen. In den Jahren vor 2005 schätzt der Experte Horst Köpke den Nachwuchs auf etwa zehn Nachkommen. In den 1950er und -60er Jahren waren die majestätischen Greifvögel in Deutschland durch das Insektengibt DDT fast ausgestorben. Auch Reste bleihaltiger Munition in Wildaufbrüchen stehen im Verdacht, zur Dezimierung der Seeadler beigetragen zu haben. In Sielmanns Naturlandschaft wird deshalb nur bleifreie Munition für die Jagd verwendet.

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