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Ehemaliges Schaugehege jetzt Winterstandort für Rinder und Schafe

25 Färsen, das sind ausgewachsene weibliche Tiere, die noch nicht gekalbt haben, fressen für den Naturschutz. (Foto: Elisabeth Fleisch)

Vor 25 Jahren hat Helmut Querhammer seinen Betrieb „Döberitzer Heide-Galloways“ mit drei Exemplaren der robusten Rinderrasse gegründet, heute hat er 90 Gallowayrinder und 25 Wasserbüffel. Gemeinsam mit dem Betrieb Biohof Betula bewirtschaftet er seit diesem Herbst das ehemalige Schaugehege der Heinz Sielmann Stiftung in Elstal.

Mittelfristig überlegt der 64-Jährige, mit seinem Betriebsstandort von Fahrland nach Elstal umzuziehen. Auf den eingezäunten Weideflächen, wo vorher Wisente und Przewalski-Pferde grasten, ist reichlich Platz für seine Tiere. Zurzeit weidet hier eine große Herde von 25 anderthalbjährigen Färsen. Das sind ausgewachsene weibliche Tiere, die noch nicht gekalbt haben. Weitere drei Mutterkuhherden grasen auf Flächen am Rande der Döberitzer Heide im Ferbitzer Bruch und dienen damit gleichzeitig dem Naturschutz. Das ehemalige Futterhaus ist ein idealer Rückzugsort im Winter bei Schnee, Regen oder Sturm und insbesondere für die Kälber ist der Standort auch wolfssicherer als draußen in der Döberitzer Heide.

Helmut Querhammer ist schon immer ein begeisterter Naturschützer und Ornithologe gewesen und gehört unter anderem zu den Gründungsmitgliedern des Naturschutz-Fördervereins Döberitzer Heide e.V.. Die Rinderhaltung betreibt er im Nebenerwerb, seine Familie kommt aus der Landwirtschaft, bis 1960 waren seine Vorfahren über Generationen Landwirte.

Schafe und Ziegen des Biohof Betula machen Naturschutz

Auch Ziegen und Schafe tummeln sich auf den Naturschutzflächen der Döberitzer Heide und des ehemaligen Schaugeheges in Elstal. Lisa Querhammer, die Tochter des Galloway-Züchters, und ihr Partner Sascha Fiedler haben in Witzenhausen bei Göttingen Ökologische Landwirtschaft studiert und jetzt hier ihren Betrieb Biohof Betula gegründet.

Ihr Produkt ist Naturschutz und Landschaftspflege. Die Schafherde mit 90 Skudden, Kamerunschafen und Gotlandschafen haben sie von der Heinz Sielmann Stiftung übernommen. Zusammen mit 21 Burenziegen halten sie unter anderem Flächen auf der Döberitzer Heide kurz. Davon profitieren die auf offene, sonnige und magere Standorte spezialisierten Tier und Pflanzenarten des großen Naturschutzgebiets. Ihr Heu produzieren die beiden Betriebe auf den Wiesen des Ferbitzer Bruchs und im FFH-Gebiet Teufelsbruch-Muhrgraben in Schönwalde. Es sei sehr artenreich, schwärmt die 32-jährige Bio-Landwirtin. Wir arbeiten ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden sowie ohne synthetische Düngemittel.

Der Verzicht auf Dünger, das Einhalten später Nutzungstermine sowie schonende Mahd- und Beweidungskonzepte kommen der Artenvielfalt zugute. Die beiden Öko-Betriebe finanzieren sich durch die Agrarförderung und Arbeiten im Rahmen des Vertragsnaturschutzes durch die Umsetzung von Landschaftspflegeprojekten und Biotopschutzmaßnahmen sowie durch Direktvermarktung.

Fleisch aus artgerechter Haltung

Das Fleisch der Wasserbüffel und Galloway-Rinder aus dem Hause Querhammer hat einen hervorragenden Ruf und ist schnell ausverkauft. Einmal im Monat wird geschlachtet und verkauft. Wer das in artgerechter Haltung produzierte Fleisch kaufen möchte, kann sich auf eine Warteliste setzen lassen. Der Betrieb hat zwei festangestellte Mitarbeiter für die Tierkontrolle und -betreuung, einer von ihnen ist von Beruf auch Fleischer.

Wenn alles nach Plan läuft, wird mittelfristig die Direktvermarktung in Elstal stattfinden, auch ein Café und Informationsveranstaltungen über die naturverträgliche Bewirtschaftung und über das Zusammenspiel von Naturschutz und Landwirtschaft sind geplant. Eine Kooperation mit der Heinz Sielmann Stiftung im Bereich der Umweltbildung kann sich Lisa Querhammer sehr gut vorstellen.

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