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Bundesumweltministerin und Ministerpräsident auf Geländetour in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Vorsitzender des Stiftungsrates Dr.-Ing E.h. Fritz Brickwedde. Foto: Tanja Marotzke

Berlin/Elstal 30. November 2018 – Bundesumweltministerin Svenja Schulze besuchte heute im Rahmen ihres Antrittsbesuchs im Land Brandenburg Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide in Elstal. Der Stiftungsratsvorsitzende der Heinz Sielmann Stiftung Dr.-Ing E.h. Fritz Brickwedde und Vorstand Michael Beier nutzten die Gelegenheit, der Bundesumweltministerin, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und weiteren Gästen die Erfolge der Naturschutzarbeit der Stiftung zu präsentieren.

Bei einer Geländetour durch die westlich von Berlin gelegene Döberitzer Heide nahmen Svenja Schulze und Dr. Dietmar Woidke sowie die brandenburgische Umweltstaatssekretärin Dr. Carolin Schilde von Bund und Land geförderte Landschaftspflegemaßnahmen persönlich in Augenschein. Die Heinz Sielmann Stiftung hatte im vergangenen Jahr Fördermittel in Höhe von 2,7 Mio Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) erhalten.

Um die zum Natura 2000-Schutzgebiet gehörenden Flächen mit trockenen Heiden, kalkreichen Sandrasen, feuchten Mähwiesen und Mooren zu erhalten, wurden Schneisen, Kuppen und Hänge freigestellt. Zugewachsene kleine Gewässer wurden freigeschnitten und ausgebaggert, Weidengebüsche entfernt und Schilf gemäht. Die geschaffenen Schneisen verbinden die Lebensräume und ermöglichen den Tieren und Pflanzen, darunter vielen selten Arten, zu wandern und sich auszubreiten.

Bundesministerin Svenja Schulze zeigte sich beindruckt vom Engagement der Heinz Sielmann Stiftung. In Zeiten des weltweiten Artensterbens sei ihr Einsatz für die Erhaltung von seltenen Tieren und Pflanzen, für vielfältige Lebensräume und große Biotopverbünde äußerst wertvoll.

Ministerpräsident Woidke: „Ich bin sehr froh, dass Brandenburg für seine Naturschutzarbeit seit vielen Jahren mit der Heinz Sielmann Stiftung einen hoch kompetenten Partner hat. Das ist ein großartiges Engagement. Die Stiftung leistet auf dem Gebiet seiner fünf großen wertvollen Naturlandschaften hervorragende Arbeit für die Bewahrung der Artenvielfalt, aber auch für die Erlebbarkeit der Natur.“

 

Zusage weiterer Fördermittel aus dem GAK-Programm

Im Oktober bekam die Heinz Sielmann Stiftung erneut eine Zusage über gut 2 Mio Euro Fördermittel aus dem GAK-Programm Pflege des europäischen Schutzgebiets Döberitzer Heide-Ferbitzer Bruch. Daraus finanziert die Stiftung Initialmaßnahmen zur Wiederöffnung von zugewachsenen Bereichen und Vorbereitung einer dauerhaften Erhaltungspflege durch Beweidung und Mahd. 

Stiftungsratsvorsitzender Dr. Fritz Brickwedde dankte den Gästen: „Wir freuen uns über Ihre Wertschätzung und Unterstützung unserer Arbeit. Öffentliche Hand und Zivilgesellschaft ziehen hier zugunsten der großen Aufgabe des Artenschutzes an einem Strang. Dieses einmalige Artenparadies und Erholungsgebiet vor den Toren von Berlin und Potsdam zu erhalten, lag den Stiftern Heinz und Inge Sielmann besonders am Herzen.“

 

Förderung aus dem Kulturlandschaftsprogramm

Mit der Förderung aus dem GAK-Programm übernimmt die Stiftung die Verpflichtung, in den kommenden Jahren die für die Artenvielfalt bedeutsamen Lebensraumtypen im Natura 2000-Netzwerk offen zu halten. Regionale Landwirte als Pächter unterstützen die Pflege der etwa 1800 Hektar großen Naturerlebnisringzone in der Döberitzer Heide durch Beweidung mit Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen. Eine Förderung durch den Landkreis Havelland aus dem Kulturlandschaftsprogramm würde den Landwirten die Pflege deutlich erleichtern.

„Die fehlende Förderung der Betriebsmittel aus dem EU-Kulturlandschaftsprogramm für die Landwirte auf den Natura 2000 Flächen durch das Landwirtschaftsamt im Landkreis Havelland gefährdet sowohl die Investition als auch den Erhalt des Offenlandes und das naturschutzfachlich wertvolle Wirken über die Beweidung mit den Nutztieren massiv. Auch bei der Mobilität und Digitalisierung in Naturschutzgebieten - ein großes Anliegen der Umweltministerin Schulze - versagt der Landkreis Havelland seine Unterstützung gegenüber der Stiftung“, so Michael Beier, geschäftsführender Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung.

 

Wisente und Przewalski-Pferde

In der rund 1900 Hektar großen Kernzone der Döberitzer Heide gestalten große Pflanzenfresser wie Wisent, Przewalski-Pferd und Rothirsch weitgehend unbeeinflusst von menschlichen Einflüssen die Landschaft. Durch ihr Fressverhalten, ihren ausgeprägten Spieltrieb, ihre Vorliebe für Staubbäder und ihre Wanderwege unterdrücken und verzögern die Tiere die Wiederbewaldung, erhalten wertvolle Offenlandstrukturen und tragen somit zur Erhöhung der biologischen Vielfalt bei. Hier leben heute knapp 100 Wisente, 24 Przewalski-Pferde und 90 Stück Rotwild. Die Gäste zeigten sich von den deutlichen Effekten der Beweidung durch die großen Pflanzenfresser beeindruckt.

 

Urzeitkrebse

Das Vorkommen der seit 220 Millionen Jahren überdauernden Urzeitkrebsarten Triops cancriformis und Branchipus schaefferi sind eine Besonderheit der Döberitzer Heide. Die so genannten Dauerstadien oder Dauereier der Urkrebse überleben am Boden auch bei Trockenheit und erwachen bei Regen in Pfützen und ähnlichen Kleinstgewässern wieder zum Leben. Für sie wurde eine Reihe von Bodenkuhlen angelegt.

 

Seltene Arten schützen

Von den Landschaftspflegemaßnahmen profitieren im Offenland typische und seltene Vogelarten wie Steinschmätzer, Ziegenmelker, Wiedehopf und Schwarzkehlchen. Seltene Insekten, darunter viele Schmetterlings- und Wildbienenarten, finden hier ideale Lebensbedingungen. Pflanzen, die auf landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen verdrängt wurden, wachsen auf den mageren, offenen Sandböden. In den geschützten Trockenrasen und Heidekrautfluren wachsen zum Beispiel Karthäuser-Nelke und Graue Skabiose.

 

Hintergrund

Ziele der Heinz Sielmann Stiftung sind der Erhalt der Artenvielfalt, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Naturschutz und die Bewahrung des filmischen Erbes vom Naturfilmpionier Heinz Sielmann. Ganz besonders am Herzen lag dem berühmten Naturfilmpionier, die Menschen nicht aus der Natur auszuschließen, sondern ihnen die Schönheit und den Wert der Natur erlebbar zu machen. Allein in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide kann ihre Vielfalt auf 55 Kilometer Wanderwegen erkundet werden.

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