Wo gibt es bei uns die größte Artenvielfalt? In Naturschutzgebieten, möchte man meinen. Ja, richtig, aber nicht in den üblichen Schutzgebieten, sondern in solchen mit besonderer Vorgeschichte: Kurioserweise verdanken die vielfältigsten Lebensräume ihre Existenz dem Wirken von Panzern und Baggern. Gerade ehemalige Truppenübungsplätze, zerpflückt von Panzern, Schießübungen und Minen, und aufgebaggerte Bergbaufolgelandschaften bieten die offenen, kargen Naturräume, die in unserer heutigen Landschaft mit ihren Monokulturen und ihrem Düngerüberschuss so selten geworden sind.
Die Heinz Sielmann Stiftung betreut als ideelles Erbe des Tierfilmers Heinz Sielmann in Brandenburg fu?nf solcher großflächiger Landschaften und sorgt mit speziell auf die Erhaltung der Artenvielfalt ausgerichteten Maßnahmen dafür, dass diese Gebiete auch in Zukunft einzigartige Rückzugsorte für Flora und Fauna bleiben. Die Stiftung beweist damit, dass es sehr wohl möglich ist, die Artenvielfalt zu erhalten und weiter zu fördern, und demonstriert, wie aus den überall in Deutschland und der Welt zu findenden Bergbaufolgelandschaften und Militärgebieten neues Leben erwachsen könnte.
Das reich bebilderten Buch »Expedition Artenvielfalt« bietet einen Einblick in diese erstklassigen ökologische Nischen, die in Bezug auf Artenreichtum die Spitzenpositionen einnehmen, und erzählt von den interessanten Spezialisten aus Flora und Fauna, die sich hier ansiedeln. Ein Buch für Insektenliebhaber, für Naturschützer, für Vogelfreunde, für biologisch Interessierte und für jeden, der sich fragt, was für ein seltsamer Fisch der Europäische Schlammpeizger ist und welche Pflanze sich hinter dem Gemeinen Samtfußrübling verbirgt.
Hannes Petrischak: »Expedition Artenvielfalt. Heide, Sand & Seen als Hotspots der Biodiversität«, 208 Seiten, Hardcover, komplett vierfarbig mit zahlreichen Abbildungen, 978-3-96238-109-7, 29,00 € (DE) / 29,90 (AT). Im Handel erhältlich ab 29. April 2019, auch als E-Book.
Der Autor
Hannes Petrischak leitet den Geschäftsbereich Naturschutz der Heinz Sielmann Stiftung. Der promovierte Biologe begeistert sich insbesondere für die faszinierenden Lebensweisen von Insekten, aber auch für das System Erde und nachhaltige Entwicklung. Von 2010 bis 2016 war er Geschäftsführer der Stiftung Forum für Verantwortung. Als Lehrbeauftragter war er an Hochschulen in Kiel, Saarbrücken tätig und lehrt aktuell am Umwelt-Campus Birkenfeld. Beim Schreiben des Buches haben ihn seine Kollegen des Geschäftsbreichs Naturschutz unterstützt und ihre Expertise einfließen lassen.