„Dies ist ein historischer Tag. Mit der heutigen Eröffnung des Wanderweges ist der Traum von der „Freien Heide“ Wirklichkeit geworden. Von der militärischen zur friedlichen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide war es ein langer Weg. Wir feiern heute mit dem Landkreis und allen Partnern einen weiteren Schritt in die Freiheit“, betonte Stiftungsvorstand Michael Beier in seinem Dank an alle Partner.
Auch Landrat Ralf Reinhardt dankte allen Beteiligten: „Die Freigabe des Weges in die wunderschöne Landschaft der Kyritz-Ruppiner Heide ist ein großes Ereignis für alle, die hier leben oder die uns besuchen. Einheimische und Touristen können eine einmalige Naturlandschaft mit einer riesigen Vielfalt von Flora und Fauna kennenlernen. Das fördert den naturverträglichen Tourismus und die örtliche Wirtschaft. Der großartige Einsatz aller Beteiligten war nicht vergebens.“
Gratulation zum Natur- und Landschaftsführer
Der Vizepräsident des Landesamtes für Umwelt, Bodo Schwiegk, gratulierte 13 Teilnehmern zum erfolgreichen Abschluss ihrer Fortbildung zum Natur- und Landschaftsführer und überreichte ihnen dazu ein Zertifikat. Damit stehen den Gästen der Kyritz-Ruppiner Heide nunmehr auch speziell ausgebildete Guides als fachlich versierte Begleiter zur Verfügung.
Investitionen für die „Freie Heide“
Die Heinz Sielmann Stiftung betreut seit 2012 etwa 4000 ha Nationale Naturerbe-Fläche im Süden des ehemaligen „Bombodrom“. Seitdem hat sie hier jährlich ca. 500.000 Euro investiert. Mit der aufwändigen Entmunitionierung von Wegestrecken und dem Bau von Rastplätzen hat die Stiftung des berühmten Tierfilmers eine erste touristische Nutzung ermöglicht. Die Vision des Naturerlebnisses in der "Freien Heide" haben die Verantwortlichen der Stiftung dabei immer vor Augen gehabt.
Wertvolle offene Flächen für Artenvielfalt
Der von der Sowjetunion nach dem zweiten Weltkrieg eingerichtete Truppenübungsplatz umfasst rund 12.700 Hektar und hat mit ihren vielen seltenen Tieren und Pflanzen, darunter Seeadler, Wolf und Wiedehopf, eine besondere Bedeutung für den Naturschutz in Deutschland. Die Nationalen Naturerbe-Flächen werden von der Heinz Sielmann Stiftung gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) gepflegt und entwickelt.
Zu den Maßnahmen gehört das kalte Brennen der Heide, um ein Verwalden zu verhindern. Auch Sukzessionsflächen werden wieder zu Offenland umgewandelt. Denn nährstoffarme offene Flächen sind wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, aber in Europa selten geworden. Die offenen Flächen unterliegen deshalb dem höchsten europäischen Schutz, der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).
Ökologischer Waldumbau
In Zusammenarbeit mit dem Bundesforst Westbrandenburg (BIMA) betreibt die Heinz Sielmann Stiftung außerdem auf mehr als 1850 ha ökologischen Waldumbau. Die Kiefernwald-Monokulturen sollen in den kommenden Jahren durch Laubgehölze biologisch vielfältiger werden.
Für die zivile Nutzung, das Naturerlebnis Freie Heide und die naturschutzfachliche Betreuung wendet die Stiftung jährlich insgesamt 500.000 Euro aus eigenen Spendenmitteln auf.