Der geplante Baumwipfelpfad in der Döberitzer Heide soll bis zu 250.000 Besucher jährlich anlocken. Diese ambitionierte Zahl hat die Erlebnisakademie AG, die den Pfad bauen und auch betreiben will, jetzt im Dallgower Bauausschuss genannt, wo das Projekt ausführlich vorgestellt worden ist. Nach derzeitiger Planung soll der Baumwipfelpfad vom Einkaufszentrum Havelpark in Dallgow-Döberitz aus nach Süden in Richtung Hasenheider Berg in die Heide hineinführen. Auf einer Länge von 1.200 Metern und aus bis zu 22 Metern Höhe sollen die Besucher dort bald ihren Blick in die Landschaft schweifen lassen können, um Wisente und Przewalski-Pferde zu beobachten. Noch bessere Ausblicke erlaubt ein Aussichtsturm, der sogar 40 Meter in die Höhe ragt. Pfad und Turm sollen komplett barrierefrei sein, die so genannten Erlebnisstationen allerdings nicht.
Die Erlebnisakademie AG hat bereits mehrere vergleichbare Anlagen im Bayerischen Wald, auf der Insel Rügen und im Schwarzwald sowie in Tschechien errichtet, weitere sind in Planung. Vom Erfolg des neuen Standorts im Havelland ist das Unternehmen überzeugt: „Mit der Döberitzer Heide als Kulisse und der Heinz-Sielmann-Stiftung als Partner bieten sich herausragende Rahmenbedingungen. Die unmittelbare Nähe zu Potsdam und die dadurch gegebene sehr gute Erreichbarkeit aus dem Großraum Berlin bieten ein großes Potenzial für die Umsetzung einer Naturerlebniseinrichtung“, heißt es in der Präsentation für die Gemeindevertreter. Die Sielmann-Stiftung als Eigentümer der Sielmann-Naturlandschaft Döberitzer Heide unterstützt das Vorhaben. „Der Baumwipfelpfad wäre ein Anreiz für Jung und Alt in die Döberitzer Heide zu kommen“, so Vorstand Michael Beier.
Nach ersten Schätzungen soll die Anlage etwa 4,5 Millionen Euro kosten, die komplett die Erlebnisakademie AG übernehmen würde. Der Investor soll sich später auch um die Veranstaltung von Führungen und das Merchandising kümmern. Im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs mit Potsdam, an dem sich neben der Landeshauptstadt unter anderem die Gemeinden Wustermark und Dallgow-Döberitz beteiligen, ist allerdings eine teilweise Förderung aus Mitteln der Europäischen Union möglich.
Errichtet werden soll der Baumwipfelpfad größtenteils aus Holz und anderen natürlichen Baustoffen, um so wenig wie möglich in die geschützte Natur der Döberitzer Heide einzugreifen. Parkplätze müssen nach derzeitigem Stand nicht extra errichtet werden. Mit den Betreibern des Havelparks hat es bereits erste Gespräche zur Mitnutzung der vorhandenen Parkflächen gegeben.