Wisente

Er ist das größte Landsäugetier Europas. Ausgewachsene Bullen werden bis zu 3 Meter lang und 1,95 Meter hoch. Wisent-Kühe sind etwas kleiner.

Wisente sind Pflanzenfresser. Auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich Gräser, Kräuter und Sträucher, aber auch junge Blätter und Triebe. Im Winter begnügen sie sich mit Rinde, die sie von den Bäumen schälen, Eicheln und Bucheckern. Ausgewachsene Tiere vertilgen 30 bis 60 Kilogramm Futter pro Tag.

Wisente bewohnen lichte Laub- und Mischwälder, Wiesen, Auenlandschaften. Heute gibt es wieder ein paar wildlebende Herden, zum Beispiel im deutschen Rothaargebirge, im polnischen Białowieża, in der Sperrzone von Tschernobyl, im Poloniny Nationalpark in der Slowakei, im Kaukasus und in Rumänien.

Wisente sind dem Aussterben Anfang des 20. Jahrhunderts nur knapp entkommen. Heute gibt es in Europa wieder ca. 8.000 Stück. Sie stehen aber weiterhin als gefährdet auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN.

Die Europäische Union hat den Wisent im Rahmen der Naturschutz-Richtlinie FFH Anhang II und IV unter Schutz gestellt. Das bedeutet, dass für den Wisent strenge Schutzvorschriften gelten. Wisente dürfen nicht bejagt und ihre "Lebensstätten" nicht beschädigt oder zerstört werden. Zudem dürfen sie nicht in der Paarungs-, Wanderungs- und Winterruhezeit gestört werden. Auch laut Bundesnaturschutzgesetz gilt der Wisent als „streng geschützte Art“.