Anfang des 20. Jahrhunderts war der Wisent in Mitteleuropa in freier Wildbahn ausgestorben. Alle noch vorhandenen Tiere, die zur Zucht geeignet waren, zwölf Stück an der Zahl, lebten in Zoos oder Gehegen. Von diesen sogenannten Gründertieren stammen alle heutigen Exemplare ab.
Seit 2004 betreibt die Heinz Sielmann Stiftung vor den Toren Berlins das größte Projekt zum Schutz des Wisents in Deutschland. In Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide, auf einer Fläche mit 1.800 Hektar so groß wie 2.600 Fußballfelder, leben heute etwa hundert dieser imposanten Pflanzenfresser.
Wisente spielen eine entscheidende Rolle für die biologische Vielfalt. Sie gestalten ihren Lebensraum aktiv und schaffen wertvolle Rückzugsorte für viele Tier- und Pflanzenarten. Ihr Kot dient Dungkäfern als Nahrungsquelle, Sandbäder bieten Wildbienen Nistplätze, und ihre Schlammbäder bilden kleine Tümpel für Urzeitkrebse.