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PARTRIDGE - Rebhuhnschutz ohne Grenzen

Rebhuhn als Indikator für Artenvielfalt

Zwischen 2016 und 2023 arbeiteten Naturschützer:innen, Wissenschaftler:innen, Landwirt:innen, Jäger:innen, Freiwillige und politische Entscheider:innen in sechs europäischen Ländern zusammen, um die biologische Vielfalt auf unseren Feldern wiederherzustellen.

 

England, Schottland, Belgien, Niederlande, Dänemark und Deutschland haben deshalb Ende 2016 PARTRIDGE gegründet. Das Ziel des Projekts war es die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft um 30 % zu erhöhen. Das Rebhuhn als charakteristischer Vogel der Agrarlandschaft wurde dafür als Botschafter gewählt. Mit seinen hohen Lebensraumansprüchen steht es stellvertretend für viele Arten der Feldflur. Die Bestände des Rebhuhns haben seit den 1980er Jahren um 93 Prozent abgenommen. Es ist eine der von den Veränderungen in der Agrarlandschaft am stärksten betroffenen Arten.

 

Infotafel des Förderprojekts Partridge steht vor einer Wiese© Eckhard Gottschalk

Um die Ziele zu erreichen, wurden im Landkreis Göttingen vier landwirtschaftlich genutzte Projektgebiete ausgewählt. Zwei dieser Gebiete (Diemarden und Nesselröden) werden jeweils mit mindestens 7 Prozent der Fläche durch besonders effektive Naturschutzmaßnahmen aufgewertet, zum Beispiel Blühflächen, Hecken und spät gemähte Brachen. Die Bühflächen bieten mit Deckung, Nahrung (Insektenreichtum) und sicheren Nistplätzen alles, was Rebhühner zum Überleben brauchen und werden von den Vögeln ganzjährig genutzt. Gleichzeitig bieten Blühflächen Lebensraum für viele andere Arten.

Die anderen beiden Gebiete wurden nicht verändert; sie dienen der Qualitätskontrolle der Umsetzungsmaßnahmen. In allen vier Gebieten wurden die gleichen Kartierungen zur Biodiversität durchgeführt. Es wurden Standards entwickelt, die anschließend auch für andere europäische Naturschutzprojekte nutzbar sind.

 

Eine Gruppe von Rebhühnern © Christian Gelpke

Rebhühner und Feldhasen haben in beiden Demonstrations-Gebieten um 50 – 95 % zugenommen, besonders in Diemarden, da dort mehr Maßnahmen umgesetzt wurden. Weitere Feldvögel wie Dorngrasmücke, Feldsperling, Bluthänfling, Stieglitz und Sumpfrohrsänger sind in ihren Beständen angestiegen. Im Winter werden die Flächen von zahlreichen Finkenschwärmen intensiv als Nahrungs- und Rast-Flächen genutzt.

Ein wichtiger Teil des Projekts war die Verstetigung des Rebhuhn-Schutzes. In Deutschland wurden insgesamt 34 „Fieldwalks“ mit über 470 Besucher:innen durchgeführt. Das Pojektteam hat zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen über den Rebhuhn-Schutz informiert und für den Schutz dieser Art begeistert. Viele nutzten dies als Inspiration, um eigene Projekte zu starten und weiterzuentwickeln. Die Flächen blieben nach Projektende zum großen Teil erhalten.

 

Die Heinz Sielmann Stiftung unterstützte dieses Projekt mit einer Förderung von 25.000 Euro im Zeitraum von November 2020 bis Juni 2023.

Logo des Projekts Rebhuhnschutz der Uni Göttingen

Kontakt

Georg-August-Universität Göttingen

Abteilung Naturschutzbiologie
Bürgerstrasse 50
37073 Göttingen
Tel: +49 551-39-23696

E-Mail: lisa.dumpe@uni-goettingen.de

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