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Unterwegs mit Lupe und Käscher: Heinz Sielmann Stiftung beteiligt sich am GEO-TAG der Artenvielfalt an den Groß Schauener Seen und am Bodensee

Gleich an zwei Schauplätzen hat die Heinz Sielmann Stiftung zu „Expeditionen ins Artenreich“ geladen. In der Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen machten sich am 28.Mai rund 20 Forscher und Naturliebhaber im und am Wasser auf die Suche nach möglichst vielen Arten. Gezählt und erfasst wurden Pflanzen, Pilze, Vögel, Fische, Süßwassermollusken und Plankton.

Die Experten konnten in wenigen Stunden etwa 350 Arten bestimmen. Mit 180 Arten waren die Pflanzen die artenreichste Gruppe, gefolgt von der Gruppe der Pilze mit 75 Arten. Mit 53 konnte ebenso eine Vielzahl von Vogelarten nachgewiesen werden, darunter Fisch- und Seeadler sowie Flussseeschwalbe. Bei den Pflanzen waren die Vorkommen der Orchidee Breitblättriges Knabenkraut bemerkenswert, bei den Pilzen konnten vier Arten nachgewiesen werden, für die in Berlin und Brandenburg maximal acht Vorkommen bekannt sind.

Auch bei den Mollusken fand sich Bemerkenswertes: Die Neuseeländische Wattschnecke ist ein Neunankömmling in unseren Gewässern und wurde nun auch für die Groß Schauener Seenkette bestätigt. Sie wurde vermutlich mit dem Ballastwasser von Hochseefrachtern aus ihrer Neuseeländischen Heimat zu uns gebracht. Inzwischen ist es ihr gelungen, über die Flüsse und Bäche auch weit von Nord- und Ostsee entfernt gelegene Süßwasserbereiche zu besiedeln. 

Auch in Sielmanns Biotopverbund Bodensee schwärmte eine Gruppe von Biologen und Naturfreunden aus. Ziel war der Olsenweiher bei Mühlhofen. Neben der Kartierung fanden über den Tag verschiedene Führungen statt: Angefangen mit einem ornithologischen Vogelrundgang über Führungen zu Insekten und der Pflanzenkunde bis hin zu Betrachtungen der "Welt im Wassertropfen" am Mikroskop. 

Selbst Bürgermeister Edgar Lamm verbrachte einige Zeit am Weiher und ließ sich dort seltene Arten zeigen. Er resümierte: "Die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen bedankt sich bei der Heinz Sielmann Stiftung und dem Markgraf von Baden, dass der Olsenweiher am GEO-Tag der Artenvielfalt der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Dieses Biotop ist ein Erlebnis für Einheimische und Besucher gleichermaßen - jeder erkennt hier die Notwendigkeit, diese einmalige Pflanzen- und Tierwelt besonders zu schützen. Ich finde es unheimlich wichtig, dass man der Bevölkerung an solchen Tagen die Natur und ihre Schönheit bewusst macht. Besonders angetan bin ich vom Leben im Wassertropfen, das mich unter dem Mikroskop mit einer unglaublichen Vielfalt beeindruckt. Als Aufgabe für die Zukunft nehme ich mit, dass man den GEO-Tag der Artenvielfalt mit Führungen auch an anderen Tagen des Jahres ergänzen sollte."

Am Olsenweiher zeigten sich am 4. Juni eine Vielzahl von Vögeln, Insekten und Amphibien. Neben Laubfrosch und Teichfröschen entdeckte die Gruppe dort Feldgrillen, Totenkäfer und Bandfüßler sowie die Larve der "Trinkerin", einem Nachtfalter, aber auch eine Listspinne, die ihre Gespinste herumträgt und zur Not auch mal ein Holzstück umwickelt; die wechselhafte Krabbenspinne, die je nach Untergrund ihre Farbe verändern kann; wie auch die Labyrinthspinne, die Spinne des Jahres ist. An Vögeln gab es neben den für dort typische Arten - wie Teichrohrsänger, die im Schilfgürtel den ganzen Tag über lautstark ihre Reviere markierten, Haubentaucher, die auf dem See schwammen, Schwarzmilane, Graureiher und Blesshühner – auch Besonderheiten zu sehen: Schwarzhalstaucher, die sich heimlich im Schilf versteckt hielten, oder auch einen Baumfalken auf der Jagd nach Libellen. Gegen Ende des Tages führte ein Schwanenpärchen seine fünf Kleinen vorsichtig über das Wasser an das andere Ufer des Weihers. Der Pflanzenexperte zählte zudem insgesamt 115 verschiedene Pflanzenarten in und um den Weiher.

Der GEO-Tag der Artenvielfalt, ausgerichtet von der Zeitschrift GEO, fand in diesem Jahr zum 13. Mal statt. Ziel ist es, über Arterfassungen auf die Vielfalt der Arten bei uns, aber auch in anderen Teilen der Welt aufmerksam zu machen. Die Heinz Sielmann Stiftung ist in diesem Jahr Partner beim GEO Tag der Artenvielfalt und lobt den ersten Preis beim Schülerwettbewerb aus.

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