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Neue „Wohnzimmer“ für die Bohlinger Laubfrösche

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Kleingewässer sind als Lebensräume und Trittsteinbiotope wichtige Elemente zur Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt. Leider kommen diese Paradiese für Vögel, Amphibien und Libellen immer seltener vor – auch in der Bodenseeregion. Im Rahmen des Interreg-Projekts „Kleingewässer für die Bodenseeregion“ werden daher zurzeit zahlreiche Stillgewässer rund um den Bodensee in Österreich, in der Schweiz und in Deutschland neu angelegt oder bestehende Biotope aufgewertet.

Auch die Heinz Sielmann Stiftung ist bei dem grenzüberschreitenden Projekt dabei: Die Naturschutzorganisation lässt derzeit zwei neue Kleingewässer westlich von Bohlingen durch die Firma Streit aus Gottmadingen-Ebringen anlegen. Die Maßnahmen liegen in der Flächenkulisse des Landesweiten Biotopverbunds Baden-Württemberg und leisten einen Beitrag zur Umsetzung des Biotopverbunds feuchter Standorte im Bereich Singen-Bohlingen. Sie wurden im Rahmen des LUBW Modellvorhabens „Umsetzung Biotopverbund 2015 – 2017“ in der Stadt Singen vom Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) Singen vorgeschlagen.

Die Kleingewässerstandorte befinden sich auf einem Grundstück des Landes Baden-Württemberg, das landwirtschaftlich genutzt wird und schlagweise an verschiedene Landwirte verpachtet ist. Da die Maßnahmenbereiche jedoch von Natur aus schon immer sehr nass und daher kaum zu bewirtschaften waren, stimmten das Land Baden-Württemberg und die bewirtschaftenden Betriebe Markus Krotz, Willi Weißmann und Otto König (alle aus Bohlingen) der Anlage der Kleingewässer zu. Geplant sind zwei unterschiedlich große Gewässer: ein etwas größeres mit ca. 500 m² Wasserfläche und einer punktuellen Maximaltiefe von bis zu 1,5 m und ein kleineres mit 100 – 150 m² und einer Tiefe von etwa 1 m.

Überwiegen sollen jedoch die für Amphibien besonders wichtigen Flachwasserzonen, die sich schnell erwärmen und deshalb gute Bedingungen für die Laichentwicklung bieten. Die neuen Kleingewässer sollen v. a. dem Laubfrosch zu Gute kommen. Er gilt nach der Roten Liste in Baden-Württemberg als stark gefährdet (Kategorie 2), kommt aber rund um Bohlingen noch mit kleineren Beständen vor. Denen mangelte es bisher jedoch v. a. an geeigneten Laichgewässern, die gut besonnt und fischfrei sein sollten.

Bei den Gewässern handelt es sich um reine Himmelsteiche ohne Zulauf. Das bedeutet, dass sie je nach Jahreszeit schwankende Wasserstände aufweisen und im Sommer mitunter auch einmal trockenfallen werden, was aber durchaus gewünscht ist. Denn dadurch bleiben sie frei von Goldfischen und anderen überzähligen Gartenteich- und Aquariumsbewohnern, die sich sonst an Amphibienlaich, Libellenlarven u. a. Wasserinsekten gütlich tun.

Bei der praktischen Durchführung der Maßnahme wird die Heinz Sielmann Stiftung fachlich durch die Stadt Singen, Herrn Florian Sauter von der Abteilung Grün und Gewässer, unterstützt. Die Kosten für die Maßnahme werden sich voraussichtlich auf etwa 4.000 € belaufen und zu 60 % über das Interreg-Projekt „Kleingewässer für die Bodenseeregion“ und zu 40 % durch die Heinz Sielmann Stiftung getragen werden.

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