Dass die Bundesregierung von ihren Plänen absah, die 13.000 Hektar große Fläche nach der Wende als Luft-Boden-Schießplatz weiterhin militärisch zu nutzen, ist vor allem einer friedlichen Bürgerbewegung zu verdanken, die sich ab 1992 für den Traum von einer frei zugänglichen Heide einsetzte. Seit August 2012 beteiligt sich die Heinz Sielmann Stiftung praktisch an dieser Vision. Gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) pflegt und entwickelt die Stiftung 4.000 Hektar im Süden des ehemaligen Sperrgebiets.
Durch die langwierige und aufwändige Entmunitionierung von Wegestrecken und den Bau von Rastplätzen hat die Stiftung eine erste touristische Nutzung ermöglicht. Im Mai 2014 wurde der erste grüne Rastplatz am „Kleinen Waldcafé“ in Neuglienicke eröffnet. 2016 wurden weitere Wanderwege freigegeben. Heute kann man die Kyritz-Ruppiner Heide von Pfalzheim nach Neuglienicke oder nach Rossow erwandern. Auf 13 Kilometern ist die Heidefläche gefahrenfrei betretbar. Damit möchte die Heinz Sielmann Stiftung für die Besucher eine außerordentliche Artenvielfalt zugänglich und erlebbar machen.
Seit Mai 2019 lädt auch ein neu errichteter Aussichtsturm auf dem Sielmann-Hügel ein, den Blick über die weitreichende Naturlandschaft schweifen zu lassen. Was es im Lebensraum Heide alles zu entdecken gibt, sollen noch in diesem Jahr mehrere neue Informationstafeln präsentieren, die am Wegesrand von der Heinz Sielmann Stiftung errichtet werden.
Mit vielen seltenen Tieren, darunter Steinschmätzer, Brachpieper, Argus-Bläuling und Heidekraut-Sandbiene sowie floristischen Leitarten wie Besenheide und Ginster hat die Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide eine besondere Bedeutung für den Naturschutz in Deutschland.