Nach einem rund 20-stündigen Flug in einer Transportmaschine der tschechischen Luftwaffe und insgesamt 35 Stunden Reisezeit wurden „Heia“ und „Heilige“ mit ihren Artgenossen heil und gesund in ein etwa 2 Hektar großes Auswilderungsgehege entlassen. Nach wenigen Tagen schon hatten sie sich bereits soweit eingewöhnt, dass sie in ein größeres Gehege umziehen konnten. Dort akklimatisieren sich die insgesamt vier Pferde unter der Beobachtung von erfahrenen Rangern an Wetter und Umgebung. Im kommenden Frühjahr werden die Neuankömmlinge schließlich in die große Freiheit des Gobi B Nationalparks entlassen.Die Heinz Sielmann Stiftung hat den Transport mit 5.000 Euro finanziell unterstützt.
Heinz Sielmann Stiftung unterstützt Arterhalt
Insbesondere aufgrund ihrer genetischen Eignung sind die beiden dreijährigen Przewalski-Stuten vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für die Herde der letzten echten Wildpferde ausgewählt worden. Bereits im Oktober 2015 bzw. im April 2016 traten die beiden Stuten den ersten Teil der Reise von Elstal nach Prag an.Seit 2012 sind insgesamt vier Stuten aus der Zucht der Heinz Sielmann Stiftung in die Wildnis der Mongolei umgezogen. Die beiden Stuten Greta und Xara leben dort bereits seit 2013 in einer sogenannten Haremsgruppe eines in Freiheit geborenen Hengstes. Sie haben im vergangenen Frühjahr jede ein gesundes Fohlen geboren.
Zuchtbuch in Prag
Bereits zum sechsten Mal hat der Prager Zoo einen Pferdetransport in die Mongolei erfolgreich abgeschlossen. Der Prager Zoo ist spezialisiert auf die Wiederansiedlung von Przewalski-Pferden in der Mongolei. Das Projekt heißt „Return oft he Wild Horses“ und wird vom Prager Zoodirektor Miroslav Bobek geleitet.
Auch das Zuchtbuch des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Przewalski-Pferde wird in Prag geführt. Fachleute des Projekts kümmern sich um die Gesundheit der Tiere während ihrer verschiedenen Aufenthalte in den Eingewöhnungsstationen und während des gesamten Transports per LKW und Flugzeug.
Fast ausgestorben
Durch den Menschen waren die Przewalskipferde nicht nur in ihrer mongolischen Heimat Ende der 1960er Jahre ausgerottet. Aus Zoobeständen konnten in den 90er Jahren wieder einige kleine Herden angesiedelt werden. Im Ausnahmewinter 2009/2010 fielen jedoch zwei Drittel der Tiere der Kälte und dem Futtermangel zum Opfer.