Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Der Krimi am Sonntag steht für große Spannung, aber oft auch für Materialschlachten und einen enormen CO2-Ausstoß. Tolle Filme sind auch ohne Ressourcenverschwendung und Umweltschäden möglich – das zeigt der Dortmunder ‚Tatort‘ in vorbildlicher Weise. Mit dem ‚Eisvogel‘ zeichnen wir engagierte Produzentinnen und Produzenten aus, die Filmproduktionen besonders umweltfreundlich gestalten. Mit dem Wettbewerb schaffen wir einen Erfahrungsschatz, von dem die ganze TV- und Filmbranche langfristig für den Umstieg auf nachhaltige Produktionen profitieren kann.“
Stiftungsratsvorsitzender Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde: „Wir haben diesen Preis gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium ins Leben gerufen, um einen Ansporn zu mehr Nachhaltigkeit auch in der Filmbranche zu geben. Der heute selten gewordene Eisvogel steht für eine intakte Umwelt und saubere Gewässer. Ich bin sicher, dass auch Naturfilmpionier Heinz Sielmann, unser Stiftungsgründer, diesen Preis mit großem Nachdruck unterstützt hätte. Die Bewahrung der Artenvielfalt und unserer natürlichen Lebensgrundlagen geht uns alle an. Dafür setzt sich die Heinz Sielmann Stiftung auch mit diesem neu ins Leben gerufenen Filmpreis ein.“
Die Produktionsgesellschaft unafilm als Preisträgerin des ersten Eisvogel-Filmpreises hatte sich verpflichtet, den TV-Krimi „Tatort Dortmund - Gier und Angst“ nach den Regeln des Produzentenverbandes zur nachhaltigen Filmproduktion zu produzieren. „In allen Gewerken, insbesondere bei Transport, Equipment, Energie, Materialien und Verpflegung sowie in der Plastik- und Abfallvermeidung, wurde emissionsarm und umfassend nachhaltig gearbeitet. Dieser konsequent umweltbewusste Ansatz überzeugte die Jury und so fiel die Wahl der Preisträgerin auch einstimmig aus“, begründet Michael Beier, Sprecher der Jury und Vorsitzender des Vorstands der Heinz Sielmann Stiftung, die Entscheidung der Jury.
Für viele Bereiche der Film- und TV-Produktion gibt es mittlerweile umweltfreundliche Alternativen, die noch mehr Verbreitung finden sollen. Daher zeichnet der „Eisvogel – Preis für nachhaltige Filmproduktionen“ Filmteams aus, die Nachhaltigkeit in die eingereichte Produktion und darüber hinaus in ihre Unternehmenspraxis integriert haben. Dazu gehört der Einsatz umweltschonender Techniken und erneuerbarer Energien sowie eine Beschaffung, die auf Wiederverwendung und Recyclingprodukte setzt. Ein weiteres Kriterium ist die nachhaltige Ausrichtung der Prozesse, zum Beispiel eine Auswahl von Drehorten, die auf kurze Transportwege setzt. Bewerbungen müssen außerdem übergeordnete Umweltschutzmaßnahmen aufweisen, wie zum Beispiel ein etabliertes Umweltmanagementsystem oder Umweltziele in der Unternehmensstrategie. Darüber hinaus werden mit dem Wettbewerb übergreifende Anstrengungen der Filmbranche unterstützt, die verbindliche ökologische Mindeststandards für Produktionen vorantreiben.
Teilnahmeberechtigt waren Produzent:innen mit Kino- und Fernsehfilmproduktionen aller Genres und Herkunftsregionen, die im Zeitraum von Januar 2019 bis November 2021 abgeschlossen worden sind. Bei diesem ersten Wettbewerb wurden 31 nationale und internationale Produktionen eingereicht. Die Auswahl des Gewinners erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Die Entscheidung traf eine fünfköpfige Jury, bestehend aus namhaften Vertreter:innen aus den Bereichen Produktion und Regie sowie der Sielmann-Stiftung, der Bundesfilmförderanstalt und des Umweltbundesamts.
Film ist das Medium, das Heinz Sielmann berühmt gemacht hat. Mit seinen „Expeditionen ins Tierreich“ und seinen Kinofilmen über Galapagos oder die Berggorillas hat er Filmgeschichte geschrieben und den Menschen den Wert einer intakten Natur nahegebracht. Die Heinz Sielmann Stiftung setzt seinen Einsatz für die Natur und ihren Schutz fort und hat den Filmpreis für nachhaltige Filmproduktionen initiiert.
Die Vergabe des Filmpreises erfolgt in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und wird von der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V. unterstützt.
Preis für nachhaltige Filmproduktionen: Fristen, Kriterien und Bewerbungsunterlagen