Wölfe spezialisieren sich auf jene Beutetiere, die in ihrem Territorium ausreichend vorkommen. Somit machen für in Deutschland lebende Wölfe mittelgroße bis große Huftiere den überwiegenden Nahrungsanteil, nämlich 90 bis 95 Prozent, aus. Ein einheimischer Wolf verspeist auf ein ganzes Jahr gerechnet etwa 60 Rehe und 16 Hirsche. Das entspricht circa zwei bis vier Kilogramm Fleisch pro Tag. Um unnötige Anstrengung zu vermeiden, macht der Wolf bevorzugt Jagd auf alte, lahme oder schwache Tiere und Jungtiere. Folglich sorgt er für eine gesunde Population der Beutetiere. Außerdem hilft der Wolf letztlich dem Wald: Indem der Wolf die Größe der Rotwildpopulation von einer übermäßigen auf eine gesunde Größe reduziert, entsteht weniger Verbiss an Bäumen. Daneben sind die Kadaver der Beutetiere eine wichtige Ressource im Ökosystem, alle Arten von Aasfressern profitieren vom Wolf: Vögel, Säugetiere und auch verschiedene Käfer und Fliegen, darunter seltene Arten, die auf der Roten Liste stehen. Die Insekten sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel.