Der erste Film
„Vögel über Haff und Wiesen“
Der erste Film
„Vögel über Haff und Wiesen“
Unbedarft ans Werk
Probieren geht über Studieren. Getreu diesem Motto wagte sich Heinz Sielmann ohne Vorkenntnisse an die Produktion seines ersten Films „Vögel über Haff und Wiesen“.
Für die technische Umsetzung holte er seinen Freund Georg Schimanski zu Hilfe, der mit Kamera und Filmschnitt bereits vertraut war.
Großes Vorbild
Auch Wegbereiter haben Vorbilder.
Für Heinz Sielmann war Prof. Dr. Johannes Thienemann, der Gründer der weltweit ersten Vogelwarte in Rossitten, eine solche inspirierende Person.
Entsprechend stolz zeigte sich der Jungregisseur über die anerkennenden Worte des Professors, als er auf einer Tagung seinen Film „Vögel über Haff und Wiesen“ präsentierte.
Feingefühl
Ein Naturfilmer sollte die Natur möglichst nicht stören. Vor allem bei Nahaufnahmen besteht die Gefahr, dass die scheuen Tiere verschreckt oder sogar vertrieben werden.
Um sie nicht zu beeinträchtigen, tastete sich Heinz Sielmann daher langsam und vorsichtig an seine Objekte der Begierde heran. Mit Feingefühl und viel Geduld entstanden einzigartige Filmwerke aus nächster Nähe.
Platzmangel
Als Tierfilmer sollte man besser nicht unter Platzangst leiden. Das musste auch Heinz Sielmann feststellen, als er für Nahaufnahmen der Sumpfvögel wochenlang zusammengekauert in winzigen Tarnverstecken ausharrte.
Zum Glück lohnten sich die Strapazen. Am Ende hatte der Naturfilmer alle gewünschten Szenen im Kasten.
Undercover
Tierfilmer müssen oft lange unauffällig in der gleichen Position ausharren. Um die scheuen Uferschnepfen auch nachts beim Brüten zu filmen, verweilte auch Heinz Sielmann 24 Stunden in seinem äußerst kleinen Tarnversteck.
Dort war an Ausstrecken nicht zu denken und fiese Krämpfe quälten den jungen Filmer. Erst um drei Uhr morgens konnte er sich nach gelungenen Aufnahmen endlich auf den Heimweg machen.
Täuschender Trick
Viele Vögel sind in der Brutzeit äußerst störempfindlich. Um die gefiederten Nestbeschützer nicht durch Dreharbeiten zu vertreiben, war ein raffiniertes Täuschungsmanöver gefragt.
Dicht an dicht mit einem Assistenten näherte sich Heinz Sielmann dem Nest. Einmal dort versteckt, verließ nur der Assistent den Drehort und überzeugte so die misstrauischen Vogeleltern von der gebannten Gefahr.
Nasser Schlamassel
In der Natur gibt es keine Stühle.
Heinz Sielmann gab sich bei seinen stundenlangen Vogelbeobachtungen oft nur mit einer Blechbüchse als Sitzplatz zufrieden. Doch nicht überall war der Aushilfsschemel die richtige Wahl.
Als er sich zum Filmen der Kampfläufer im Schilf darauf niederließ, versank die Dose nach und nach im Schlamm, bis der junge Naturkundler schließlich im Wasser saß.
Rat und Tat
Auf der abgelegenen und stürmischen Hallig Norderoog findet man kaum Übernachtungsmöglichkeiten. Umso dankbarer zeigte sich Heinz Sielmann über den mehrwöchigen Unterschlupf beim Halligwart Jens Sörensenwand, der den Jungspund zusätzlich mit Rat und Tat unterstützte.
So war es dem Filmneuling möglich, seltene Vogelaufnahmen in seinem Debut „Vögel über Haff und Wiesen“ zu verewigen.
Filmisches Vorbild
Idole sind oft unerreichbar. Nicht so für den jungen Heinz Sielmann. Dieser hatte das Glück, sein Vorbild, den damals bekannten Tierfilmer Horst Siewert, einige Drehtage in Ostpreußen zu begleiten.
Fasziniert von dessen Arbeitsweise, machte sich der motivierte Nachwuchsfilmer bald selbst ans Werk und nutzte die gelernten Tipps und Tricks.
Tierfilm-Talent
Heinz Sielmanns erster Film „Vögel über Haff und Wiesen“ erregte in Fachkreisen großes Aufsehen. So wurde auch Prof. Dr. Erwin Stresemann, damaliger Leiter des Naturkundemuseums in Berlin, auf das Nachwuchstalent aufmerksam.
Dank dessen Empfehlung studierte der junge Filmer Biologie und erwarb damit wichtige wissenschaftliche Grundlagen für seine spätere Naturfilmkarriere.
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