Aus Liebe zum Beruf

Einblicke in das Leben des Tierfilmers

Allrounder Heinz Sielmann

Vor allem bei seinen Eigenproduktionen nahm er vieles selbst in die Hand und war zeitweise Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann und Schnittredakteur in einem. Ein ziemlich großes Pensum für eine Person. 

Zum Glück hielt ihm seine Frau Inge Sielmann den Rücken frei, damit er sein Lebenswerk verwirklichen konnte.

Lampenfieber

Lampenfieber gehört zu jedem Filmdreh. Bei Heinz Sielmann traf die Aufregung jedoch nicht die tierischen Darsteller, sondern ihn selbst. Jedes Mal plagten ihn die gleichen Fragen:

„Wie wird das Wetter? Was machen die Tiere? Klappt die Entwicklung des Filmmaterials?“

Doch meist war alles Grübeln unbegründet, denn die Dreharbeiten führten zum Erfolg – auf den unterschiedlichsten Wegen.

Beliebte Besucher

Schaulustige sind bei Dreharbeiten nicht gerne gesehen. Es sei denn, es handelt sich um die eigene Familie. 

Zur Freude des arbeitseifrigen Heinz Sielmann spazierte Inge Sielmann mit dem gemeinsamen Sohn am Drehgeschehen zum Film „Wiesensommer“ vorbei. So bekam der arbeitsame Filmer seine zwei Liebsten auch mal während der Arbeitszeit zu Gesicht.

Spannungsgeladen

Und abgedreht! Einmal alle Aufnahmen im Kasten, plagte Heinz Sielmann unbändige Neugier. Nach monatelanger, beschwerlicher Arbeit konnte er es verständlicherweise kaum erwarten, das analoge Filmmaterial endlich zu sichten.

Keine Überraschung also, dass er oft schon vor seiner Heimkehr einen Termin im Kopierwerk „Arnold und Richter“ vereinbarte, um sein Werk genauestens zu inspizieren.

Präzise Handarbeit

Die Filmerstellung aus analogem Bildmaterial erfordert wahre Schnittkünste. Bereits im Grobschnitt müssen die Filmstreifen an der richtigen Stelle durchtrennt werden. Deshalb machte das Ehepaar Sielmann hier gemeinsame Sache.

Präzise und akribisch bezeichneten die beiden jede Tieraufnahme, etwa mit: „Fink frisst, Fink fliegt, Fink brütet“, um alles perfekt für den Feinschnitt vorzubereiten.

Hohe Quoten

Die meisten Menschen lieben Tiere. Kein Wunder, dass die ersten Sendungen von Tierfilmer Heinz Sielmann große Anziehungskraft ausübten. Seine „Expeditionen ins Tierreich“ gehörten bald zum festen Fernsehprogramm und fesselten über viele Jahre kleine und große Tierfreunde in ihrem Heimkino.

Würdigung

Heinz Sielmanns Arbeit fand nicht nur in hohen Zuschauerzahlen und einer großen Fangemeinde Würdigung. Bald zierten auch zahlreiche Auszeichnungen den Lebenslauf des umtriebigen Naturfilmers. 

Durch Ehrungen wie den Bundesfilmpreis oder das Bundesverdienstkreuz wurden sowohl sein filmisches Werk als auch seine Verdienste um den Naturschutz wertgeschätzt.

Umtriebiger Freigeist

Ein ruheloser Geist ist nur schwer zu bändigen. So währten Heinz Sielmanns Ruhepausen zwischen seinen langen Expeditionen oft nur kurz. Die wachsende Abenteuerlust des Tierfilmers konnte ihm seine Frau Inge schon von Weitem an der Nasenspitze ansehen.

Sielmann beim Filmdreh unter Palmen

Fernsehstar

Heinz Sielmann war ein Abenteurer.

Stets neugierig, interessierten ihn vor allem die unentdeckten Winkel der Erde. So kam es, dass er auch für die Dreharbeiten zu „Expeditionen ins Tierreich“ rund um die Welt reiste.

In Zusammenarbeit mit dem NDR produzierte der wissbegierige Filmer über 150 Sendungen, die von 1960 bis 1991 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden.

Heinz Sielmann mit dem Team des NDR Hamburg
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